Nachgefragt beim Bürgermeister
"Lokale Dienstleistungen in Anspruch nehmen"
Mehr denn je spielt sich das Leben nun in den Kommunen ab. Gemeinden organisieren unterschiedliche (Hilfs-)Aktionen und informieren ihre Gemeindebürger über aktuelle Geschehnisse. Das geschieht auf unterschiedlichen Wegen, etwa über Newsletter oder per Social-Media. Direkte Ansprechperson ist der Bürgermeister. Aber wie sieht er die momentane Situation in seiner Gemeinde? Und was tut sich gerade?
Wir haben nachgefragt. Dieses Mal bei Matthias Brunner, Bürgermeister von Thal.
WOCHE: Herr Bürgermeister: Was hat sich seit Beginn der Krise maßgeblich in der Gemeinde verändert?
Matthias Brunner: Der Zusammenhalt unter den Gemeindebewohnern ist spürbar größer, stärker geworden. Es haben sich Mikrosysteme entwickelt und Nachbarschaftshilfen organisiert. Das läuft sehr gut. Ich bin aber auch auf die Jugendlichen sehr stolz, denn es hat sich gezeigt, dass sie unaufgefordert und freiwillig im Einsatz für andere unterwegs sind. Man muss nur anrufen. Oder sie rufen an und fragen bei denen, die Hilfe benötigen, nach, was sie tun können, um zu unterstützen.
Das Projekt „Thaler helfen Thaler“ ist erweitert worden, um Familien, die in Not geraten sind, finanziell unter die Arme greifen zu können.
Was beschäftigt den Bürgermeister im Moment am meisten?
Die Hoffnung, dass niemand krank wird, wir alle gesund bleiben und dass alle notwendigen Organisationen und die Infrastruktur weiterhin funktionieren.
Was ist im Moment besonders wichtig? Was wollen Sie Ihren Bürgern mitgeben?
Meine Bitte an alle Thaler ist: Haltet euch weiterhin an die Vorgaben der Bundesregierung, damit wir rasch und gesund aus dieser Krise wieder herauskommen und die Normalität zurückkommt. Das bedeutet halt leider, dass wir Abstand zueinander halten müssen und Veranstaltungen, wo wir gerne zusammenkommen, nicht stattfinden können. Doch das muss sein, um alle gleich schützen zu können,
Gibt es in der Krise auch eine Chance?
Ja, jede Krise zeigt, dass es Chancen gibt. Ich sehe vor allem Chancen für ein noch stärkeres Miteinander nach dieser Krise. Ich denke, dass die Nachbarschaftshilfe bleiben wird, dass die Leute mehr aufeinander schauen und dass wir auch später die älteren Mitbürger unterstützen, wenn sie Hilfe im Alltag benötigen. Ganz nebenbei denke ich auch, dass das derzeitige Homeoffice zeigt, dass wir digital in eine andere Richtung gehen können. Wir sehen, was möglich ist, wie wir miteinander in Kontakt bleiben können und wie auch Betriebe im Homeoffice sehr gute Arbeit leisten. Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn wir den kleinen, lokalen Betrieben auch nach dieser Krise mehr Chancen geben und die lokalen Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
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