Maisspindel dreht sich ins Bewusstsein

Sechs Mähdrescher gehen in der Region bereits ans Werk. Die Maisspindel, mit Zentrum in Halbenrain, soll schon bald für noch mehr Energieautarkie sorgen.           Fotos: WOCHE
  • Sechs Mähdrescher gehen in der Region bereits ans Werk. Die Maisspindel, mit Zentrum in Halbenrain, soll schon bald für noch mehr Energieautarkie sorgen. Fotos: WOCHE
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Vulkandland-Köpfe Anton Gangl und Josef Ober pflegen ihre Energievision mit der Maisspindel, die noch Anschub braucht.

markus.kopcsandi@woche.at

Es geht darum, dass wir eine Energievision haben“, verkündet Landtagsabgeordneter bzw. Vulkanland-Obmannstellvertreter Anton Gangl in Straden und wirft einen altbekannten, doch wenig wertgeschätzten Rohstoff ins Autarkiefeuer: die Maisspindel. Gangl zählt auf heimische Unternehmer wie Franz Tschiggerl, der es geschafft hat, sowohl Korn- als auch Maisspindel in einem Arbeitsvorgang zu ernten und die Produkte separat auszuwerfen.
„Man kann daraus Ölbindemittel, Lacke, Poliermittel, Filter, Dämmstoffe etc. erzeugen. Die Maisspindel ist in allen Bereichen der Wirtschaft einzusetzen“, gibt Gangl über die zahlreichen Verwertungsoptionen Auskunft und betont: „Es können pro Hektar bzw. Jahr 1.000 Liter Heizöl gewonnen werden.“ Um auch der Bevölkerung das Bodenprodukt schmackhaft zu machen, wird ein Antrag im Landtag eingebracht, der die Nutzung der Maisspindel auch für Kleinfeuerungsanlagen möglich machen soll.

Kompetenz in der Region

Damit das Maximum aus dem Material gewonnen werden kann, ist in Halbenrain ein eigenes Kompetenzzentrum in Planung, wo durch Forschung das nötige Know-how für die Region gesichert werden soll. Die Technik ist durch sechs speziell adaptierte Mähdrescher bereits teilweise gegeben.
„Wir würden durch dieses Verfahren schlagartig 20 Prozent der Gesamtenergiemenge erreichen und den aktuellen Verbrauch im Vulkanland von 2.900 Gigawattstunden pro Jahr bis 2025 auf 2.200 drosseln können“, spricht Vulkanland-Obmann LAbg. Josef Ober von rosigen Zeiten. Er streicht den Vorteil heraus, dass die Ressourcen bereits da sind, weder neue Technologien noch die Bebauung von Flächen vonnöten sei. „Es ist wichtig, dass die Leute wissen, dass es da was gibt, und man mehr machen kann, als den Rohstoff verbrennen. Wir möchten vermeiden, dass der Rohstoff verkauft wird“, führt Ober fort, der die Nutzung in der Region sicherstellen will.
Gelungen ist das bereits in den Gemeinden Klöch und St. Stefan im Rosental, wo bereits mit Hackgut und Maisspindeln gearbeitet wird. „Wir müssen mit positiven, erlebbaren Beispielen vorangegehen. Je nachvollziehbarer das Ganze ist, deto mehr kann man sich damit identifizieren“, bringt sich Susanne Lucchesi-Palli, Landtagskandidatin und Bürgermeisterin von Weinburg am Saßbach, in die Bewusstseinsbildung ein.

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