Farina-Mühle
Mehl aus Vulkanlandweizen für die Steirer und Kärntner
Fruchtbare Böden und das milde Klima in der Südoststeiermark sind die Grundlage für den reichhaltigen Vulkanlandweizen. Seit genau zehn Jahren erzielt eine Gemeinschaft aus Landwirtinnen und Landwirten durch schonende Bewirtschaftung höchste Qualität. Und das Jubiläum der Kooperation der Vulkanlandbäuerinnen und Vulkanlandbauern mit der Farina-Mühle in Raaba ist begleitet von großen Visionen für die Steiermark und Kärnten.
STEIERMARK/SÜDOSTSTEIERMARK. Dass sich das Steirische Vulkanland und seine Bäuerinnen und Bauern vor zehn Jahren trotz Unkenrufen aus anderen Regionen auf den Weizenanbau, eigentlich untypisch für dieses Gebiet, konzentriert haben, erweist sich heute als Glücksgriff. Mittlerweile zähle das Vulkanland hinsichtlich Qualität und Quantität zu den erfolgreichsten Weizenregionen Österreichs, wie Landtagsabgeordneter Franz Fartek, er ist Sprecher der aktuell 40 Vulkanlandweizenbäuerinnen und Vulkanlandweizenbauern, weiß.
Die Mehlproduktion soll jetzt in der Farina-Mühle in Raaba von 500.000 auf eine Million Kilogramm gesteigert werden, wie Farina-Geschäftsführer Bernhard Gitl bestätigt. Die Mehlpackerl sollen künftig in der gesamten Steiermark und in Kärnten in die Regale kommen.
Zwei Quadratmeter Boden sind ein Kilo Mehl
Der humusreiche Boden im Steirischen Vulkanland gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dabei spielt der Südoststeiermark paradoxerweise der Klimawandel in die Hand. Denn die klassischen Anbaugebiete im Osten Österreichs wie das Wiener Becken, die Pannonische Tiefebene, das Marchfeld oder das Weinviertel lassen wegen Trockenheit und zu hoher Temperaturen mehr und mehr aus. Die Erträge gehen dort laut Schätzungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bis 2065 um bis zu 50 Prozent zurück, berichtet Peter Stallberger, Geschäftsführer der Mühlengruppe GoodMills, zu der Farina seit 2000 gehört.
Das Vulkanland, begünstigt durch etwas niedrigere Temperaturen und mehr Niederschlag, springt in die Bresche. Auch die Einhaltung der Fruchtfolge und der Humusaufbau sprechen für das Anbaugebiet in der Südoststeiermark. "Aber auch hierzulande müsse man dem Klimawandel begegnen, "sonst bekommen wir auch ein Problem mit den Erträgen", weiß Vulkanland-Obmann Josef Ober, gemeinsam mit Bernhard Gitl vor zehn Jahren Initiator des Vulkanlandweizenprojekts.
Die Konsumentinnen und Konsumenten würden letztlich mit ihrem Griff ins Regal darüber entscheiden, wie produziert werde, sagt Gitl. Ein Kilogramm Mehl "verbrauht" im Steirischen Vulkanland rund zwei Quadratmeter Ackerland.
Vulkanlandmehl bedeutet kurze Wege
Vulkanland-Obmann Josef Ober ist jedenfalls stolz, was in den letzten Jahren gelungen ist. Brot habe heute einen ganz anderen Stellenwert. "Früher haben die Menschen aus einer Not heraus selber gebacken, heute backen wir alle selber gerne." Und mit dem qualitativ hochwertigen Vulkanlandmehl habe das Brotbacken noch mehr an Bedeutung gewonnen.
Dabei seien die Produktion und der Verkauf von Vulkanlandmehl ein Bekenntnis zur Region, wie LAbg. Franz Fartek erklärt. Die Wertschöpfung bleibe im Steirische Vulkanland. Außerdem stehe der Griff zum Vulkanlandmehl für kurze Wege, wie die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark, Maria Pein, mit Blick auf den Klimawandel ins Treffen führt.
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