Region Graz-Nord
Mitmachkonferenz: Gemeinsam an der Zukunft arbeiten

Wie soll die gemeinsame Zukunft aussehen? Was ist möglich, was muss dafür getan werden? Bei der Mitmach-Konferenz für die Region soll darüber gesprochen werden. | Foto: sucess
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  • Wie soll die gemeinsame Zukunft aussehen? Was ist möglich, was muss dafür getan werden? Bei der Mitmach-Konferenz für die Region soll darüber gesprochen werden.
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Wie wollen wir eigentlich leben? Diese Frage soll am 12. Mai in der Mehrzweckhalle Gratwein in Gratwein-Straßengel bei der ersten Mitmach-Konferenz für die gesamte Region Graz-Nord beantwortet werden.

GRAZ-UMGEBUNG. Bekanntlich kommen beim Reden die Leut' z'amm – und sogenannte Mitmachkonferenzen haben diese Redewendung perfektioniert. Sie findet in Regionen statt, in denen die Menschen über die Gemeindegrenzen hinweg als Gruppe an Lösungen für drängenden ökologischen und sozialen Fragen arbeiten. Demokratie, Selbstbestimmung und "über den Tellerrand blicken" sind die Mittel dazu. Die Gemeinwohl Bürgerinnen- und Bürgergruppe der Marktgemeinde lädt ein, als Gastreferent ist der Soziologe Manfred Prisching anwesend. Anschließend geht es für alle zu den Thementischen.

Wohin geht es in der Zukunft? | Foto: Pixabay
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Gemeinsam in die Zukunft

Woher kommt das, was wir essen, in Zukunft her – und wie regional und fair wird Nahrung sein? Wie schaut es mit Energie und Mobilität aus? Wie kann sozialer Zusammenhalt funktionieren und wie wichtig werden Finanzen und die Wirtschaft für uns werden? Genau diese Kernbereiche, die sich an den 17 globalen Ziele aus dem "Weltzukunftsvertrag" der Vereinten Nationen orientieren, bilden die Grundlage der Konferenz. Bei den Themenschwerpunkten kann und soll jeder seine Vorstellungen einbringen.

Woher kommt die Ernährung der Zukunft? Wie viel Tierwohl spielt eine Rolle, wie viel Böden werden verbraucht, woher stammt das Wasser dafür, wie regional werden Gemüse und Co.? Dies und mehr umfasst einen Themenschwerpunkt. | Foto: pixabay
  • Woher kommt die Ernährung der Zukunft? Wie viel Tierwohl spielt eine Rolle, wie viel Böden werden verbraucht, woher stammt das Wasser dafür, wie regional werden Gemüse und Co.? Dies und mehr umfasst einen Themenschwerpunkt.
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"Gemeinwohl stellt das Miteinander, nicht das Ego in den Vordergrund", sagt der Gemeindewohl-Pionier Wilhelm Gürtler, der der Konferenz als Ideenschmiede für die Zukunft positiv entgegensieht.

"Wir leben in einer kurzlebigen Welt, die sich durch Krisen verändert. Wer starr und steif in seinem Denken dabei festsitzt, lebt in der Vergangenheit. Die Regionen werden zukünftig eine große Rolle spielen, es geht über Ideen, die alle betreffen, um das Wohl aller."
Wilhelm Gürtler

Das Regelwerk der Konferenzen

Genau so funktioniert auch das Prinzip der Mitmach-Konferenzen: Man arbeitet gemeinsam an regionalen Handlungsmöglichkeiten, um Krisen entgegenzuwirken, entwickelt Ideen, bündelt die Kräfte und nimmt Teil am Prozess der Umsetzung. Bestehende Initiativen können sich vernetzen. Es geht um die Sichtbarmachung, Klarheit, Gleichheit, Offenheit und um Nachhaltigkeit.

Die Konferenzen sind nicht parteipolitisch motiviert – darüber hinaus wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass rassistische, verfassungs- und demokratie- sowie fremdenfeindliche Bestrebungen und andere diskriminierende oder menschenverachtende Verhaltensweisen hier keinen Platz haben. Deshalb werden dezidiert Menschen aller Gesellschaftsschichten angesprochen. Die Mitmach-Konferenz ist für alle Menschen aus Graz-Nord und Graz-Umgebung Nord gedacht, es geht dabei um eine Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg.

Gemeinwohl ganz privat

Woher Gürtlers Ambitionen kommen, sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen? Der Judendorfer wurde 1940 im Sudetenland geboren, wuchs in Troppau/Österreich-Schlesien auf und 1945 aus der Heimat vertrieben. "Als Kind hab ich Armut, Vertreibung und Ungerechtigkeit hautnah miterlebt", sagt er gegenüber MeinBezirk.at. Im Laufe seines Lebens hat er sich nach oben gearbeitet – mit großem Erfolg als Manager für eine bekannte österreichische Marke, die sich auf Schuhe spezialisiert hat.

Willi Gürtler ist Mitbegründer der Gemeinwohl-Bürgergruppe Gratwein-Straßengel, des Repair-Cafés und Kostnix-Ladens. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet des Gemeinwohl-Denkens. | Foto: Edith Ertl
  • Willi Gürtler ist Mitbegründer der Gemeinwohl-Bürgergruppe Gratwein-Straßengel, des Repair-Cafés und Kostnix-Ladens. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet des Gemeinwohl-Denkens.
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Mit dem Erfolg kam jedoch auch die Kehrseite: "Es war die Macht, die mich angetrieben hat. Dann kam Hochmut und Überreizung. Als ich an der Spitze angekommen bin, die Nummer eins war, hab ich mich aber gefragt, ob ich das alles so will. Ob das das Leben ist, das ich führen möchte." Von oben ging es für ihn dann nach ganz unten und der heute 83-Jährige musste damals von vorne beginnen.
"Daraus habe ich viel gelernt. Freiheit und Zeit, das hatte ich, und das war das wichtigste. Ich bin ein Glückspilz", sagt er über ein "neues" Leben mit Alternativen, die schlussendlich Zufriedenheit brachten. Als Gürtler nach einer Plattform suchte, wurde er bei der Gemeinwohl-Ökonomie Steiermark fündig, die sich einem guten Leben für alle verschrieben hat. Mit seiner Unterstützung sind zum Beispiel Repair-Cafés und Kostnix-Läden gewachsen.

Allgemeine Informationen:

  • Derzeit entstehen 45 Regionen im deutschsprachigen Raum, in der Steiermark sind es neben Graz-Nord noch die Bezirke Fürstenfeld und Voitsberg.
  • Manfred Prisching spricht in seinem Impulsvortrag über "Wie gerecht ist die Zukunft? Wissen – wollen – machen" mit anschließenden Diskussionsforen auf Thementischen zum Mitmachen.
  • Sie findet am 12. Mai um 16 Uhr bei freiem Eintritt in der Mehrzweckhalle Gratwein statt.
  • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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