Nach Plabutschgondel-Stopp: So geht's in Thal weiter

Einen einzigartigen Ausblick über Graz genießen: Das schwebte Bürgermeister Siegfried Nagl mit der Plabutschgondel vor. | Foto: The Renderers
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  • Einen einzigartigen Ausblick über Graz genießen: Das schwebte Bürgermeister Siegfried Nagl mit der Plabutschgondel vor.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Die Freude war groß, als im November 2018 in der Landeshauptstadt Pläne für eine Gondel vorgelegt wurden – seit 1950 gab es keine Seilbahnpläne mehr. Jetzt liegt das Gondelprojekt auf Eis. Doch was bedeutet der Kurswechsel für die Marktgemeinde Thal, die schließlich Teil des Projekts ist? Die WOCHE hat bei Bürgermeister Matthias Brunner nachgefragt.

Durch die Plabutschgondel soll der Plabutsch zum Naherholungsgebiet werden, schnell aber wurden Sinnhaftigkeit und Kostenfragen den Vorteilen für den Tourismus gegenübergestellt. Rund 35 Millionen Euro hätte die Gondel kosten sollen, 2022 sollte sie fertiggestellt werden – seit voriger Woche sind aber ohnehin alle Pläne über Bord geworfen: Graz' Bürgermeister Siegfried Nagl und sein Vize Mario Eustacchio erteilen der Plabutschgondel (vorerst) eine Absage. In der aktuellen Legislaturperiode soll eine Umsetzung keine Rolle spielen. Die dafür angedachten Investitionen werden in den Klimaschutz fließen. "Wenn wir die Pariser Klimaziele jemals einhalten wollen, müssen jetzt Handlungen folgen", erklärte Nagl die überraschenden News. 

Chance für Tourismus

Prioritäten überdenken und neu reihen hieß es aus dem Grazer Rathaus zum Stopp. "Wir nehmen die Entscheidung zur Kenntnis. Alles, was dem Klimaschutz dient, ist zu begrüßen und zu befürworten", lautet die Antwort von Bürgermeister Brunner. Das Gondelprojekt sah unter anderem vor, als Erweiterung zum öffentlichen Verkehr zu dienen. Einheimische könnten auf den Plabutsch, mit einer Bergstation am Fürstenstand, transportiert werden und von dort gut neun Minuten später Thal beziehungsweise den Thalersee erreichen. Darüber gab es auch gespaltene Meinungen unter den Thaler Gemeindebewohnern, lässt Brunner wissen. Im Gemeinderat selbst wurde die Info weitergereicht, generell war man der Umsetzung positiv gestimmt. "Nein, es gab keinen Widerstand. Die Gondel war eine Chance, den Tourismus weiterzuentwickeln und vor allem den Westen von Graz für den Tagestourismus zu öffnen."

Anbindungen ausbauen

Jetzt geht es nicht mehr darum, eine schöne Aussicht zu genießen, sondern den öffentlichen Verkehr auszubauen. "Das hat Vorrang. Eine Verbesserung des Taktsystems durch Busse von und nach Thal ist für den Pendlerverkehr und für Besucher wichtig." Nagl kündigte an, dass in Zukunft Kleinbusse, die mit Wasserstoff betrieben werden, unterwegs sein sollen. "Ob mit Wasserstoff oder E-Busse, auch hier ist Klimaschutz ein Thema, das wir unterstützen", sagt Brunner. Die Aufwertung des Thalersees und Thalerseerestaurants im Rahmen des Projekts durch eine Investitionssumme von rund 3,4 Mio. Euro fällt mit dem Aus des Gondelprojekts nicht weg. "Ab Herbst wird mit der Ausschreibung begonnen."

Einen einzigartigen Ausblick über Graz genießen: Das schwebte Bürgermeister Siegfried Nagl mit der Plabutschgondel vor. | Foto: The Renderers
"Alles, was dem Klimaschutz dient, ist zu begrüßen und zu befürworten", sagt Thals Bürgermeister Matthias Brunner. | Foto: Gemeinde
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