Ochse "Ferdinand" im Einsatz für die Wissenschaft

Ochse Ferdinand hat ein ganz besonderes Gespür für das Wetter. | Foto: HLM d.V. Christian Gruber
  • Ochse Ferdinand hat ein ganz besonderes Gespür für das Wetter.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Wie "Ferdinand" und seine Stallbewohner in Thal das Wetter vorhersagen.

Dass Tiere einen gewissen Sinn für Witterung haben, ist bekannt. Dass der Ochse Ferdinand und seine Stallbewohner in Thal dem Wetterfrosch aber locker den Rang abnehmen können, beweist Besitzer und Wissenschafter Gerhard Grossmann eindrucksvoll.

Zufällige Erkenntnis

Vergangene Woche wurde die Feuerwehr zu einem Tierrettungseinsatz nach Thal gerufen: Ein gut 1.000 Kilo schwerer Ochse ist gestürzt. Dass er sich dabei nicht verletzt hat, darüber ist Grossmann besonders erfreut. Seit gut 35 Jahren forscht der Professor an der Universität Graz im Bereich der Katastrophensoziologie – als einziger österreichweit beschäftigt er sich mit diesem Forschungsgebiet. In Thal betreibt er ein Übungs- und Forschungsgelände. Unterstützung bekommt er dabei nicht nur von seinen Studenten, sondern vor allem von drei Ochsen und zwei Rindern. Denn die Tiere können bei Unwettervorhersagen helfen. "Durch gesammelte Daten habe ich im Laufe der Jahre herausgefunden, dass es auffällig ist, dass Rinder bei Folgen von Unwettern, etwa bei Hangrutschungen, kaum bis keine Schäden nehmen. Wenn sie eine Möglichkeit haben, sich Schutz zu suchen, tun sie es. Sie flüchten zu einem sicheren Ort. Und das schon bevor das Wetter umschwingt", sagt er. Aus dieser zufälligen Erkenntnis können lokale Wetterprognosen erstellt werden, die mittlerweile sogar der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik dienlich sind. "Die Tiere sind treffsicher."
Ferdinand und seine Freunde sind seit elf Jahren bei Grossmann. Er hat die Tiere aus schlechter Haltung gerettet und ihnen ein neues Zuhause gegeben. "Sie sind wie Haustiere. Sie verstehen mich, wenn ich sie beim Namen rufe. Und sie sind sehr feinfühlig. So können sie zum Beispiel wie beim Wetter auch andere Gefahren spüren." Etwa seismografische Veränderungen, die wiederum für die Vorhersage von Erdbeben eine Rolle spielen.

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