Gratwein-Straßengel
Schutzmaßnahmen: Kröten auf der "Vorrangstraße"
Alles für den Tierschutz: Gratwein-Straßengel wurde vom Steirischen Jagdschutzverein mit einer Auszeichnung geehrt, weil sich die Marktgemeinde besonders für den Schutz von Amphibien einsetzt.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Alljährlich, wenn sich Frösche, Kröten, Molche, Salamander und Unken auf den Weg zu ihren Laichplätzen machen, trommelt man in Gratwein-Straßengel alle Freiwilligen zusammen, um Schutzzäune aufzustellen, damit die Tiere sicher von A nach B kommen. Denn nicht selten müssen sie befahrene Straßen überqueren. Alljährlich wird deshalb auch der Parkplatz beim Friedhof Straßengel bei der Wallfahrtskirche Maria Straßengel gesperrt – denn hier haben die Kröten eindeutig Vorrang. Genau für dieses Engagement gab es nun eine besondere Ehrung für die Marktgemeinde.
Den sicheren Tod vermeiden
Um die Wanderungen zwischen Parkplatz und der gegenüberliegenden Grünfläche für Kröten und Co. zu erleichtern, hat die Gemeinde während der Zeit der Wanderung den Friedhofsparkplatz einfach ab 18 Uhr sperren lassen und ein spezielles Gitter angebracht, damit Autofahrerinnen und -fahrer nicht auf die Idee kommen, trotzdem hier zu parken. Vor allem abends und in der Nacht sind die kleinen Amphibien nämlich kaum zu sehen, wenn sie auf der Straße oder am Straßenrand hocken. Und wohl nicht zuletzt deshalb, weil der Parkplatz in den letzten Jahren zum Treffpunkt zu später Stund' geworden ist.
"Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, die wir in Vertretung für die vielen engagierten Menschen – wie die Naturschutzjugend Steiermark, die sich besonders für den Amphibienschutz bei uns in der Marktgemeinde einsetzen – entgegennehmen", sagt Bürgermeisterin Doris Dirnberger.
Wie funktioniert so ein Schutzzaun?
Berg- und Naturwacht, Naturschutzbund, Naturschutzjugend, die Österreichische. Gesellschaft für Herpetologie und der steirische Reptilien- und Amphibienverein veranstalten Jahr für Jahr Aktionstage, an denen die Tiere gerettet werden. Ohne die Hände von weiteren Freiwilligen wäre das kaum zu stemmen. Werden Schutzzäune errichtet, kommen die Tiere nicht mehr weiter als eben bis zum Zaun, der auf dem Weg zu ihren gewohnten Laichgewässern liegt. Hochklettern oder gar darüber springen, das ist nicht möglich.
Alle paar Meter werden Kübel – mit Löchern, damit etwaiges Wasser abrinnen kann – aufgestellt und Kröten und Co. fallen einfach hinein. Keine Sorge, dabei passiert ihnen nichts. Die Kübel wiederum werden von den Freiwilligen auf die andere Straßenseite gebracht und die Tiere kommen sicher an. Da die Tiere dort laichen, wo sie selbst geboren wurden, sind die Stellen, wo ein Schutzzaun errichtet werden soll, bekannt.
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