Vasoldsberg
So kommt der Mais in die Silos
Wir waren bei der Maisernte in Vasoldsberg dabei und durften mit einer Legende am Mähdrescher mitfahren.
Ganz große Kinderaugen gibt es jedes Mal, wenn Rupert Voit mit seinem 285 PS starken Gerät vorfährt. Seit Juli zieht der gemeindeeigene Mähdrescher der Gemeinde Vasoldsberg in der Region südöstlich von Graz seine Runden (wir haben berichtet).
Seit 37 Jahren am Steuer
Am Steuer sitzt immer Rupert Voit. Und das nicht erst seit heuer. "Seit 37 Jahren fahre ich schon Mähdrescher", sagt der 56-jährige Vasolsdberger. Man könnte ihn also durchaus als eine Legende am 14 Tonnen schweren Gefährt bezeichnen. "Mich kennen viele in der Gegend", schmunzelt Voit, der auch selbst eine Landwirtschaft mit Schweinen und Rindern betreibt. Und das obwohl er von Juli bis Mitte November fast untunterbrochen am Mähdresher sitzt. "Meine Frau und mein Sohn helfen in der Landwirtschaft mit. Deshalb funktioniert das gut", erklärt Voit, der auch für die Koordination der einzelnen Aufträge für die Getreide-, Soja- oder Maisernte der Landwirte zuständig ist.
Einteilung ist alles
"Der Hauptteil ist die Einteilung. Wenn schlechtes Wetter im Anmarsch ist, hört das Telefon nicht mehr auf zu läuten, weil jeder noch vorher fertig werden will", weiß der geübte Drescher-Fahrer. Aktuell steht die Maisernte am Programm und das von frühmorgens bis spätabends. "Wir werden sicher noch bis Mitte November fahren". Wichtig dabei ist es, die Mais-Zeilen mit dem sechsreihigen Pflücker richtig zu erwischen. Ist der Tank erst einmal voll, wird der Mais in die bereitgestellten Hänger der Landwirte geleert und zur weiteren Verarbeitung am Hof abtransportiert. Damit Voit mit dem 3,60 Meter breiten Gerät überhaupt auf der Straße fahren darf, braucht es übrigens eine Sondergenehmigung. Früher einmal gab es in der Gemeinde sogar drei Mähdrescher, mittlerweile kommt man mit einem aus. Rund 300 Hektar pro Jahr werden von Voit alleine gedrescht. Weil der Mais im Süden von Graz auf Lehmböden angebaut wird, sei der Ertrag heuer auch besser, als etwa auf den Schotterböden im Leibnitzer Feld, erklärt Voit. Sagt es und zieht weiter seine Runden am Maisfeld, dem Sonnenuntergang entgegen.
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