Ansichtssache
Vom Gegenwind zum Rückenwind
Nun hat der Landeshauptmann doch noch quasi in letzter Sekunde die Kurve gekratzt und das Kopf-an-Kopf-Rennen für sich entscheiden können. Der raue Gegenwind aus dem ÖVP-Lager und von der Opposition hat sich für Franz Voves – offen gesagt wenig verwunderlich – zum Rückenwind gedreht. Die Menschen mögen es nämlich nicht, wenn man andauernd auf einen einprügelt.
Aber nicht Spitzenkandidat Hermann Schützenhöfer selbst oder die lokalen Abgeordneten haben den anfänglichen ÖVP-Vorsprung verspielt. Mit Puh-Rufen aus dem Landesklub, der Landesgeschäftsführung und auch aus dem Bauernbund wurde der Nervenkitzel unnötig herbeigeflucht und der Langzeitführende ins Fotofinish gezwungen. Es ist halt unsportlich und hat sich noch immer gerächt, wenn man den Gegner auspfeift anstatt den eigenen Schützling anzufeuern.
Als die Stammwähler ihr Kreuzerl wenige Wochen vor dem Urnengang in Gedanken schon lange gemacht haben, waren noch fast 250.000 Steirer unentschlossen. Franz Voves hat es verstanden, ohne große Mitleidsmasche aus dem politischen Kleingeld der ÖVP für sich Kapital zu schlagen. Wieder einmal hat die richtige Taktik ein Spiel vorerst entschieden. Im Kampf um den Landesthron werden die Karten allerdings neu gemischt.
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