GEORGSBERGERIN BEI DEN ÖSTERR. ROLLSTUHL-RUGBY MEISTERSCHAFTEN ERFOLGREICH
Einzige Dame bei den Rollstuhl-Rugby Spielern
Als einzige Dame in der Herrenriege der Rugby-Player der Rollstuhlfahrer Österreichs wirkte die Sprecherin des Österr. Behindertensportverbandes (ÖBSV) und Managerin des Österr. Rollstuhl-Rugbyteams, Maga Bakka. Michaela Göri , Nationalteamspielerin aus Georgsberg, aktiv bei den Österreichischen Meisterschaften 1. Teil in der Sporthalle Frohnleiten mit ihrer Mannschaft – den „Steirischen Eichen“- mit und war mit dem Abschneiden ihrer Mannschaft sehr zufrieden. Nachdem das erste Spiel mit 46:24 gegen die „Four Aces“ aus Niederösterreich gewonnen werden konnte, gab es gegen die „Upper Austria 1“ und „Upper Austria 2“ aus Oberösterreich zwar jeweils eine Niederlage, während Italien klar besiegt wurde. Der Abschluß der Staatsmeisterschaft findet im Herbst in Salzburg statt.
Michaela Göri ist ja allen, die die St. Stefaner Initiative für Herzensbildung „GUSTL 58“ -mit August Schmölzer an der Spitze- kennen, bestens bekannt, ist sie ja seit Jahren der „gute Geist“ der Institution und schaukelt den „inneren Betrieb“ – und das nebenbei. Denn ihr Studium hat nach wie vor Priorität. Nach bereits abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre ist sie kurz vor dem Bakkelaureatsabschuss für die Studienrichtung Soziologie.
Um sich sportlich zu betätigen hat sie den sicher nicht einfachen Sport des „Rollstuhl-Rugbys“ ausgesucht und dazu wird mindestens mehrmals im Monat intensiv in Tobelbad unter Mag. Jürgen Kreisler , Sportlehrer im RK Tobelbad, trainiert.
Ihre grössten Erfolge bisher:
1. Platz - Schweizer Meisterschaft (2. Runde 02/2009) , 2. Platz - Bernd Best Turnier (Advanced Liga mit Silent Lambs) , Österr. Staatsmeister 2010 im Team Upper Austria 1
Ihr Team: „Alle Steirer sind stolz auf unsere Beste und Liebste Görli“--
Was ist Rollstuhl-Rugby?
„Auf jeden Fall eine faszinierende Sportart, wie ich – zusammen den Eltern von Michaela Göri und Bruder Peter in Frohnleiten erleben durfte“, so meine Antwort.
Die in den 70er Jahren in Kanada und USA entstandene Mannschaftssportart für Rollstuhlfahrer kam Anfang der 90er Jahre nach Europa. Nachdem in Deutschland und in der Schweiz bereits Rollstuhl-Rugby gespielt wurde, kam es auch im Dezember 1993 im RZ Bad Häring zu einer Schnupperveranstaltung und so nahm die Geschichte ihren Lauf.
Rollstuhlrugby ist eine Sportart, welche speziell für Tetraplegiker (Querschnittlähmung ausgehend vom Halswirbelbereich mit Einschränkungen an Armen und Beinen) konzipiert wurde, doch mittlerweile auch auf andere Behinderungen wie Polio (Kinderlähmung), Amputierte, Kleinwüchsige und andere Muskelerkrankungen ausgeweitet wurde.
Beim Rollstuhl-Rugby haben alle Spieler die Möglichkeit vollwertig in eine Sportmannschaft integriert zu sein. Ein Punktesystem sorgt dabei für Chancengleichheit zwischen den Teams trotz der unterschiedlichen Schwere der Behinderung der einzelnen Spieler. Diese Punktezahl (zwischen 0,5-3,5 Punkten) ergibt sich aus einem genauen Muskeltest, dem sich jeder Spieler zu unterziehen hat, wobei ein Team mit maximal 8 Punkten am Feld spielen darf.
Gespielt wird auf einem Basketballfeld in 4 x 8 Minuten reine Spielzeit und wird bei einem Unentschieden um drei Minuten verlängert. Pro Mannschaft sind vier Feldspieler im Einsatz jedoch können sich bis zu 8 Auswechselspieler auf der Mannschaftsbank befinden.
Ziel ist es, im sicheren Ballbesitz die Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft mit zu mindest 2 Rädern des Rollstuhls zu berühren. Die gegnerische Mannschaft versucht dies zu verhindern, indem sie den Weg versperrt, den Ball erkämpft oder den Angreifer im Torraum einklemmt, so dass dieser eine Zeitstrafe (=Ballverlust) erhält.
Das Spiel, das auf dem ersten Blick recht ungeordnet ausschaut hat System. Wer Rollstuhlrugby beobachtet, erkennt das hohe strategische Potenzial, das in dieser Sportart steckt. Die Spieler müssen nicht nur ihren Rollstuhl perfekt beherrschen, sondern auch ein hohes Maß an taktischem Verständnis mitbringen. Man kann Rollstuhlrugby als eine Sportart sich zusammen setzend aus Rugby, Volleyball und Schach beschreiben.
Als Sportgerät dient ein spezieller Rollstuhl aus Aluminium oder Stahl mit speziellen Verstrebungen und einem Rammbügel. Dieser muss sehr stabil konzipiert sein, da voller Rollstuhlkontakt erlaubt ist. Die Abmessungen des Rollstuhls müssen genau dem Reglement entsprechen um Verletzungen vorzubeugen und die Chancengleichheit zu gewähren, wobei es eine Defensiv- und eine Offensivausführung dabei gibt.
Im Grunde benötigt ein Spieler nicht all zu viel um den Sport ausüben zu können. Das Kostenintensivste ist der Rugbyrollstuhl, der im Schnitt zwischen 4000 und 5500 Euro kostet. Da jeder Rugbyrollstuhl jedoch eine Maßanfertigung in höchster Qualität ist, ist dies eine einmalige Investition für mehrere Jahre.
Dazu kommen noch Handschuhe, Tapeband, Harz, Reservereifen und Reserveschläuche, die in der Hitze des Gefechtes immer wieder beschädigt werden und ersetzt gehören.
Zwar ist Rollstuhl-Rugby ein kontaktfreudiges Spiel, allerdings spielen sich die Kontakte hauptsächlich zwischen den Rollstühlen ab. Da Körperkontakt verboten ist, gibt es außer einigen kleinen Schürfwunden kaum Verletzungen. Es sind vielmehr die Rollstühle, die arg in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ja und jährlich einmal findet in Köln das Bernd Best Turnier- es ist das weltgrösste mit ca. 160 Mannschaften- statt, wo natürlich auch das Österr. Nationalteam mit Michaela Göri wiederum dabei sein wird. Viel Glück und Erfolg im Sport und Studium weiterhin!
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