Gasen: Landring Lagerhaus muss erhalten bleiben

Das Landring Lagerhaus liegt den Gasenern sehr am Herzen.

Gasener Bauern befürchten, dass die Landring-Filiale im Ort nach der Einstellung des Vor-Ort-Angebotes von Futtermitteln und Baustoffen „ausgehungert“ werden könnte.

Mit einem offenen Brief drücken die Landwirte ihre Besorgnis, dass ihr Lagerhaus eines Tages zugesperrt werden könnte, aus. Unter dem Titel „Gezielte Aushungerung“ weisen sie darauf hin, wie wichtig für das Bergbauerndorf der Nahversorger in ihrem Ort ist.
Eingestellt wurde mit Ende 2010 der Baustoffhandel, vor Kurzem gab es auch ein Aus für den Futtermittelhandel.
Was hat man mit dem Lagerhaus in Gasen vor?, was ist mit den versprochenen Umbauten? – es wurde versprochen, eine Waschanlage zu errichten, Gwand vom Land, etc.
Gemeindekassier Helfried Strassegger ist besorgt: „Warum wurden die Futtermittel, die ein wichtiger Frequenzträger sind, gestrichen? Kann der Betrieb durch den Wegfall von Feinkost, Baustoffen und Futtermitteln noch gewinnbringend arbeiten? Der Gedanke der Genossenschaft war seinerzeit, dass die größeren Geschäftsstellen die kleineren unterstützen, oder zählt die Gewinnmaximierung mehr“, bringt es Strassegger auf den Punkt.
Jedenfalls wollen die Bauern ihr Lagerhaus nicht kampflos aufgeben.
Abstimmung mit Gemeinde
Landring-Geschäftsführer Johannes Weiß hält fest, dass man im Herbst 2010 überlegte, wie man den Standort Gasen aufrecht erhalten könnte. Varianten gab es einige.
In Abstimmung mit der Gemeinde Bgm. Erwin Gruber entschloss man sich, eine Rundum-die-Uhr-Tankstelle zu installieren, wo 40.000 Euro investiert wurden und somit das Lagerhaus eine große Aufwertung erfuhr. Rund um die Uhr kann man nun Diesel und Benzin tanken, wodurch man sich ein Umsatzplus erwartet.
„Klar wurde auch gesagt, die Agrar- und Baustoffe nicht mehr in Gasen zu führen, da das absolut nicht wirtschaftlich ist. Auch die Einrichtung einer Waschbox ist aus Kostengründen nicht möglich“, hält Weiß fest, der allerdings nicht an das Zusperren des Lagerhauses denkt. Denn dann hätte man wohl nicht die 40.000 Euro investiert. Er betont auch, dass man sich eben dem Strukturwandel in der Landwirtschaft anpassen müsse, es sei kein gezieltes Aushungern, sondern gut vorbereitete Maßnahmen, um das Lagerhaus in Gasen weiterhin zu erhalten.
Leichte Abgänge
Obwohl die Gasener sich sehr bemühen, im Ort einzukaufen, verzeichnete die Landring-Filiale in den letzten Jahren immer wieder leichte Abgänge.
„Ich sehe es sehr positiv, wenn man für die Erhaltung des Lagerhauses kämpft. Die Mitarbeiter arbeiten sehr gut. Baustoffe und Futtermittel werden meist in größeren Mengen eingekauft. Das Problem an unserem Standort waren eher die kleineren Mengen, die benötigt wurden. Es ist sicher defizitär, wenn man für diesen Bereich einen Mitarbeiter mehr braucht. Beim Landring steht ein Aufsichtsrat dahinter, der diese Defizite auf Dauer nicht akzeptiert“, betont Erwin Gruber.
Es sei auch schwierig, wenn nur eine Mitarbeiterin im Geschäft sei und sich die Futtermittel in einem anderen Raum befinden. „Vielleicht kann man aber ein Minimalsortiment andenken“, überlegt Gruber.
Seit eineinhalb Jahren bemühe man sich auch um eine Postpartnerstelle. Dazu wurden seitens der Postverantwortlichen die Landring-Filiale und das Spargeschäft besichtigt. Die Entscheidung liege nun in Wien, wo man sich in etwa einem Monat ein Ergebnis erhofft, so Gruber.
Würde die Entscheidung auf das Lagerhaus fallen, wäre das sicher auch ein Plus.
Auf alle Fälle will auch LAbg. Bgm. Erwin Gruber den Landring in seiner Gemeinde erhalten, worum sich auch die Verantwortlichen des Landringes bemühen, betont er im selben Atemzug.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.