Ein Rennen für Gentlemen
Zwei Motorenliebhaber haben am legendären Alpenrodeo teilgenommen – und für die Roten Nasen gesammelt.
Zwei Männer, ein Ziel: Mit dem Jaguar XJ X300 nach Nizza. Günther Lederhilger aus Kumberg und Dietmar Unger aus Weinitzen haben sich einen Traum erfüllt und das 'Alpenrodeo' gemeistert. Der Jakobsweg der Autoliebhaber führt in fünf Tagen über einzigartige Passstraßen, herausfordernde Serpentinen und traumhafte Landschaften. Sinn des Rennens ist der Fahrgenuss auf dem Roadtrip des Lebens, eine ideale "Spinnerei für Verrückte, die Benzin im Blut haben", wie Unger sagt. Mindestens 200 Pferdestärken und 20 Jahre auf dem Buckel muss das Teilnahmeauto haben. Kosten darf es in der Anschaffung nicht mehr als 3.000 Euro. So lauten die Regeln, um starten zu dürfen.
Alte Dinge und guter Zweck
"Als ich Kind war, gab es viele Rallyes bei uns. Ich bin am Zaun gelehnt und hab gestaunt", sagt Lederhilger über den Ursprung seiner Affinität für alte Motoren. Seine Erstanschaffung war eine Puch 175 SV, die er im jugendlichen Leichtsinn beim Motocross-Sport zusammengefahren hat. Der Old- und Youngtimer-Liebhaber erwirbt Autos und Motorräder im Originalzustand, restauriert und pflegt sie. "Gerne auch mit Lackschäden oder aufgeblättertem Chrom, denn das sind halt die Falten und grauen Haare eines Wagens", scherzt Lederhilger, der Sachverständiger u. a. für historische Fahrzeuge ist. Zum Alpenrodeo angestiftet hat ihn Unger, der – natürlich – ebenfalls schon sein Leben lang eine Liebe zu alten Dingen hatte und immer gern daran herumgeschraubt hat. "Mit meiner ältesten Vespa fahr ich am liebsten. Bei Neuen ist einfach zu wenig Lebendigkeit drinnen", sagt er.
"Das Alpenrodeo musste also sein. Aber es ist keine Kaffeefahrt, sondern ein Rennen. Ein Rennen für Gentlemen." "Wir sind stolz darauf, dass wir das Auto bis nach Nizza so gut durchbekommen haben. Wir haben den Jaguar schon ein wenig gequält. Es ist eine Fahrt, die man einmal erleben muss. Wer an der Schönheit der Natur entlangdüst, verspürt ein wenig Demut. Das ist ein tolles Gefühl", ergänzt Lederhilger.
Einfach eingestiegen und losgefahren sind die beiden jedoch nicht. Vielmehr haben sie den Roadtrip mit einer guten Sache verbunden: Unger ist Geschäftsführer von 'Shoup', einem Unternehmen, das sich auf Beleuchtungskonzepte spezialisiert hat. Auf dem Weg klapperte er seine Kunden in der Schweiz ab und sammelte so Geld für die Roten Nasen. "Ich fand, es sei eine gute Idee, die Roten Nasen zu unterstützen. So hatte die Teilnahme am Alpenrodeo einen weiteren Sinn", sagt Unger. Auch die anderen neun Teilnehmerteams spendeten fleißig; zu Weihnachten soll die Spende überreicht werden.
(Alle Fotos: Privat)
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