Rupert Mörth: Mit 66, da fängt das Heben an
Seit 50 Jahren stemmt Pertl Gewichte – und wird nicht müde. Sein Hobby brachte ihn bis zu "Wetten, dass..?“.
Stolze 66 Jahre ist Rupert Mörth, daheim in Gössendorf, und wohl einer der schillerndsten Kraftsportler des Landes mittlerweile. Und "Urviech" Pertl, breit wie ein Schrank, 130 Kilo schwer und voll austrainiert, wird nicht müde. Dreimal wöchentlich begibt er sich in seine Kraftkammer, die den ganzen Keller seiner schmucken Villa einnimmt, um dort seinem Hobby zu frönen. "Jetzt heb’ ich nur mehr 30 Tonnen pro Training, früher waren es 50", meint Pertl bescheiden.
Was hat den gebürtigen Fernitzer eigentlich zum Kraftsport gebracht? "Ich habe mit 16 zu trainieren begonnen, weil ich in der Schule immer der Schwächste war, da hatte ich nur 68 Kilo. Da habe ich daheim ein Wasserleitungsrohr genommen und in Kübeln Gewichte betoniert. Das war meine erste Hantel", erinnert sich Mörth. Er zog das Ding trotz heftigen Widerstandes der Eltern durch und bald waren es die anderen, die die Watschn ausgefasst haben …
Sein Training ließ er nie aus den Augen, obwohl er stets Vollzeit gearbeitet hat. Erst als Mechaniker in einem deutschen Rennteam, später im Puchwerk und dann als Asphaltierer beim Magistrat. Sein Pokalschrank ist brechend voll. Zahlreiche Meistertitel (1994 sogar Weltmeister!) und Rekorde im Gewichtheben und im Kraftdreikampf pflastern seine sportliche Karriere.
Irgendwann war dem Pertl das nicht mehr genug und er fand neue, schweißtreibende Herausforderungen. Wie etwa Lokomotiven oder Lastautos zu ziehen, Bierfässer zu stemmen, 300-PS-Motorräder mit bloßen Händen festzuhalten, Eisenstangen über dem Kopf zu biegen (was ihm zweimal den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde brachte). Auch als lebende Schanze (er trug mit seinem Rücken eine Rampe) für Motorrad-Stunts machte er von sich reden.
Das absolute Highlight für Mörth, seit nunmehr 34 Jahren unterstützt von Gattin Inge, war der Auftritt bei Thomas Gottschalks Sendung "Wetten, dass..?" im Jahr 1997. 15 Millionen Fernsehzuseher waren live dabei, als das steirische Kraftpaket einen VW Golf mit einem Vorschlaghammer zu einem nur mehr einen Meter hohen "Cabrio" zusammendreschte. "Abgemacht war, dass ich sechs Minuten Zeit dafür habe. Kurz vor meinem Auftritt sagte der Regisseur zu mir, dass ich nur vier Minuten habe. Schuld war der Gottschalk, weil er so viel gekeppelt hat. Ich habe es aber trotzdem geschafft", schmunzelt Pertl. Und ab geht’s zum Training in den Keller …
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