Gemeinsame Sache mit der Polizei

Die Initiative 'gemeinsam.sicher' setzt auf Zusammenarbeit. | Foto: LPD ST/Makowecz Jürgen
2Bilder
  • Die Initiative 'gemeinsam.sicher' setzt auf Zusammenarbeit.
  • Foto: LPD ST/Makowecz Jürgen
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Obwohl die Kriminalitätsrate österreichweit stark rückläufig ist, ist das Sicherheitsgefühl der Menschen drastisch gesunken. Die Angst, im zunehmend als gefährlich wahrgenommenen öffentlichen Raum überfallen oder bedroht zu werden, nimmt zu. Und bis die Polizei eintrifft, kann alles schon geschehen sein. Die Initiative 'gemeinsam.sicher' des Bundesministeriums für Inneres setzt deshalb schon früher an, um mögliche Gefahrensituationen rasch im Vorfeld zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Probleme gemeinsam lösen

Prävention und Zusammenhalt sind die Schlagworte von 'gemeinsam.sicher': Das Ziel der Polizei ist es, im regelmäßigen Informationsaustausch mit Sicherheitspartnern zu stehen, die wiederum aktiv an der Sicherheit in der Region mitarbeiten. Vorgestellt wurde die Initiative von GU-Bezirkskommandant Manfred Pfennich, Bezirksinspektor Markus Lamb und Abteilungsinspektor Günther Haas, die zur ersten Sicherheitspartner-Konferenz ins Rehabilitationszentrum St. Radegund luden. "Es gab bereits Pilotprojekte in dieser Form, diese sind jedoch leider eingeschlafen", sagt Lamb. "Das sinkende persönliche Sicherheitsgefühl hat die Polizei dazu bewegt, Neues anzugehen: Wir wollen vermehrt auf die Bevölkerung zugehen und nach Partnern suchen, die mit uns Problemfelder lösen." Als direkte Ansprechpartner werden Rettungs- und Einsatzorganisationen gesehen, weil diese über die Kompetenz verfügen, im Ernstfall auch Entscheidungen zu treffen.

Keine Probleme schaffen

"Der Kriminaldienst in Graz-Umgebung geht einen Schritt weiter. Gemeinsam sicher können wir mit Gemeinden, Institutionen, Organisationen, Vereinen oder auch Privatpersonen sein", ergänzt Pfennich. "Wir möchten allerdings keine künstlichen Probleme schaffen, sondern dort anpacken, wo es nötig ist." Konkret bedeutet das: Wer sich im Park unsicher fühlt und auch weiß, woran das liegt, wer weiß, wo Falschparker für gefährliche Situationen im Straßenverkehr sorgen, der geht auf die Polizei zu. Doch schon im scheinbar Kleinen kann an Problemen gearbeitet werden. So können fehlende Hausnummern, die oft verantwortlich dafür sind, dass das Rote Kreuz nicht schnell genug zu einem Einsatzort kommt, im Nu angebracht werden.
Neben der Präsentation der inhaltlichen Schwerpunkte wurde zur Veranschaulichung über die Sicherheitsmängel in Graz-Umgebung gesprochen. Während der Norden vermehrt im Bereich Verkehr und Freizeittourismus Unfälle notiert, ist Vandalismus häufiger ein Thema im Süden. Positiv stimmen die aktuellen Einbruchzahlen: 2016 weist denselben Wert wie das Jahr 2007 auf. "Das persönliche Sicherheitsgefühl wird von vielen Faktoren beeinflusst. Die Sorge um Job und Gesundheit mündet häufig in die Furcht vor Kriminalität", meint Lamb.

Vertrauen in Rettung und Co.
Die Initiative 'gemeinsam.sicher' der österreichischen Polizei ist an sich nichts Neues: Das sogenannte Community Policing funktioniert in den USA und setzt seit Langem auf Kriminal- und Verkehrsunfallprävention auf kommunaler Ebene. Auch die Schweiz gilt längst als Vorreiter dieser Form der Polizeiarbeit. Trotz Polizeiaufkommens ist das Sicherheitsempfinden, das sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammensetzt, nicht überall gleich. Laut dem Sicherheitsmonitoring des Instituts für empirische Sozialforschung Wien lässt das Sicherheitsempfinden der Österreicher spürbar nach. Bei 800.000 Befragten (zwischen Männern und Frauen wurde kein Unterschied gemacht) ergab sich: Der besonders Verunsicherte ist zwischen 30 und 39 Jahre alt, hat einen Lehrabschluss, wohnt in Wien, Niederösterreich oder dem Burgenland und lebt allein in einer Kleinstadt. Am meisten wird sich vor der zukünftigen Entwicklung Österreichs, Krieg in Europa und vor der Möglichkeit, keine Pension erhalten zu können, gefürchtet. Weniger bis gar keine Sorgen macht sich der Durchschnittsösterreicher um die Versorgung durch Wasser, Strom und Gas im eigenen Haushalt und um die medizinische Versorgung. Stabil positiv sind Wohnbereich, Überwachunsgsthemen, die Versorgung und kommunale Leistungen. Die wichtigsten Sicherheitsakteure sind nach wie vor Rettung, Feuerwehr und Polizei.
Die Initiative 'gemeinsam.sicher' setzt auf Zusammenarbeit. | Foto: LPD ST/Makowecz Jürgen
Sicher in der Region: Die Schöcklland-Bürgermeister machen gemeinsame Sache mit Günther Haas (2.v.l.), Manfred Pfennich (4.v.r) und Markus Lamb von der Polizei. | Foto: WOCHE
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der Muttertag ist ein besonderer Tag, an dem wir die bedingungslose Liebe und Fürsorge unserer Mütter feiern und ihnen für ihre Rolle in unserem Leben danken. | Foto: ChristArt - Fotolia

Wir wünschen alles Gute zum Muttertag!

Am 12. Mai ist Muttertag! Die schönste Gelegenheit um unseren Müttern für alle ihre Liebe, Fürsorge, Geduld und Opferbereitschaft zu danken und ihre wichtige Rolle in unserem Leben zu würdigen!  GRAZ-UMGEBUNG. Mit ihrer Umarmung kann sie selbst den größten Schmerz heilen, dank ihrer Ratschläge und ihrem offenen Ohr lösen sich Probleme viel schneller, ihrer Geduld und Fürsorge ist es zu verdanken, dass man selbst nach einem miesen Tag wieder lächelt. Die Liebe einer Mama ist bedingungslos und...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • PR-Redaktion
Anzeige
Spielbetrieb ab Juni am neuen Beachvolleyball-Platz in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Das freut auch Ortschef Hubert Holzapfel. | Foto: MeinBezirk.at
3

Ortsreportage Haselsdorf-Tobelbad
Nicht nur der Beachvolleyball-Platz ist neu

Es geht rasant dahin: Neuer Beachvolleyball-Platz, Straßen und Gehsteig-Sanierungen und Glasfaserausbau. HASELSDORF-TOBELBAD. In Zukunft wird es noch schneller in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Die Rede ist vom Internet, denn der Glasferausbau in der Kommune steht so gut wie in den Startlöchern. Knapp 200 Interessierte kamen zu der Bürgerversammlung, in der das Projekt von A1 näher beschrieben wurde. Bis zu 93 Prozent der Bevölkerung können mit diesem Hochleistungs-Internet und nach...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.