Junges Graz
Die Stadt ist ein Spielplatz
Der Verein FratzGraz bemüht sich wie kein anderer die Stadt durch die Augen der Kinder zu sehen. Ob mit der Gestaltung von Spielräumen und Wohnstraßen bis zu Stadtteilführer:innen für Kinder: die Stadt ist ein Spielplatz.
GRAZ. "Unser Motto ist: Bei Projekten für Kinder müssen auch die Kinder mitreden", erklärt Ernst Muhr, Geschäftsführer des steiermarkweit agierenden Vereins FratzGraz. Es ist ein Credo, das sich in allen Arbeitsbereichen der Organisation wieder findet. Seit mehr als 30 Jahren wird FratzGraz aktiv, wenn es darum geht öffentliche Spielräumen für Kinder zu gestalten und umzusetzen. "Dabei geht es uns in erster Linie darum, sich auf Augenhöhe mit den Kindern zu begeben, die Stadt mit ihren Augen zu sehen und zu erleben", so Muhr.
Dass ein Spielraum dabei auf verschiedene Arten geschaffen werden kann, spiegelt sich auch im Angebot des Vereins wider. Während in der "Werkstatt für Spiel(t)räume" die Gestaltung neuer Spiel- und Abenteuerplätze entsteht, versorgen Publikationen, wie das Wohnstraßen-Spielbuch oder die Hosentaschen-Spielbücher ihre Leser:innen mit Ideen und Tipps zum Spielen im Freien. Daneben bietet FratzGraz auch Angeboten wie die Organisation von Pop-Up-Spielstraßen, Kinderbetreuung im "Ferienspaß", Spielmobilaktionen und "Schrotty und Engy", das Alt-Mach-Neu-Mobil, welches Kindern Themen wie Re- und Upcycling näherbringt.
Graz ist ein Spielplatz
Besonders betont wird von FratzGraz die Wichtigkeit, Kindern auch in der Stadt Erlebnisräume, die einerseits zum naturnahen, abenteuerlichen und phantasievollen Erleben einladen und sich andererseits im unmittelbaren Wohnumfeld befinden, zur Verfügung zu stellen. Der Mehrwert Kinder in die Planung dieser Projekte einzubeziehen, liegt dabei auf der Hand.
"Kinder kennen ihre Spielbedürfnisse am besten und wenn wir 10 Kinder fragen, haben wir innerhalb kurzer Zeit hunderte Ideen", erzählt Ernst Muhr, "natürlich wird dann noch reflektiert, was wirklich umsetzbar ist, nicht jede Idee kann übernommen werden, aber wir achten drauf, dass die Ideen, die wir weiterverfolgen, am Ende auch dem entsprechen, was sich die Kinder vorgestellt haben. Das erhöht anschließend den Nutzungsfaktor enorm."
Der Erfolg gibt Recht und die Projekte, die in Graz bereits umgesetzt wurden, sind viele. Dazu zählen der Spielplatz Schloss Eggenberg, die Außenanlage des Kindercampus MedUni Graz und der Spielplatz Schloss St. Martin. Auch Pop-Up Spielstraßen wurden bereits erfolgreich durchgeführt, z.B. in der Kaiserfeldgasse in Kooperation mit dem Umwelt- und Jugendamt, wodurch ein völlig neues Erlebnis einer offenen Stadt als Spielraum ermöglicht wurde. "Eine Stadt, in der sich Kinder entfalten können und Spaß haben, ist schließlich auch ein guter Ort für Erwachsene", ist sich Ernst Muhr sicher.
Mit Kindesaugen sehen
Doch Kinder erleben Graz nicht nur in Form von Spielplätzen und gelegentlichen Veranstaltungen. Die Werkstatt für Spiel(t)räume hat sich gemeinsam mit Kindern auf Forschungsreise durch Graz gemacht. Das Ergebnis sind die Kinderstadtteilführer, die bereits zu den Bezirken Lend, Gries und Geidorf und demnächst auch Gösting erschienen sind. Mit diesen kann Graz aus Kindersicht erlebt werden. Dabei wurde nicht nur auf positive Wahrnehmung des Lebensraum Stadt wert gelegt, sondern auch mit negativen Assoziationen gearbeitet, z.B. welche Bereiche Kinder als gefährlich wahrnehmen. So sollen Anreize für eine bessere Gestaltung bzw. ein Umdenken in der Stadtplanung zu schaffen.
Als Informationsmedium und Ideenratgeber für Spiele von Kindern für Kinder erfreuen sie sich großer Beliebtheit und werden diese besonderen Stadtführer mit Workshops in Schulen und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit verknüpft. Darüber hinaus finden auch Forschertouren durch den jeweiligen Bezirk statt. Für dieses Jahr ist daher die Erweiterung des Angebots mit einem Stadtteilführer für Waltendorf geplant.
Sämtliche Angebote des Vereins FratzGraz finden sich auf deren Website unter www.fratz-graz.at. Die Drucke der verschiedenen Broschüren können im Büro in der Gabelsbergerstraße 22, 8020 Graz oder unter 0316/77 31 78 bzw. per Mail an sandra.strumberger@fratz-graz.at bezogen werden.
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