Café Graz von Rudi Hinterleitner
Finale beim "Schwarzen Adler"
Das „Radl“ dreht sich rasant: Wirt Zarfl dreht in seiner Gastwirtschaft in der Leonhardstraße den Schlüssel um, „Eleven"-Chef Gjergji steht währenddessen vor der Übernahme der Gastro im Volkshaus Gratkorn.
GRAZ/GRATKORN. Es ist ein Kommen und Gehen in der Grazer Gastro – immer öfter allerdings drehen traditionelle Wirtshäuser den Schlüssel um. So am 12. August – da sperrt der „Schwarze Adler“ in der Leonhardstraße zu. 19 Jahre werkte Rudolf Zarfl, unterstützt von seiner Gattin Anita, in der bekannten „Studenten-Burg“, ist doch die Sänger- und Burschenschaft „Gothia zu Graz“ Eigentümer des Objekts.
Vergebliche Nachfolger-Suche
„Ich habe über zwei Jahre einen Nachfolger gesucht, leider keinen gefunden. Mit 67 Jahren am Buckel, schaffe ich das nicht mehr. Zuletzt waren wir nur noch zwei an Bord. Kein Personal.“
Vielen trauern schon jetzt - auch die Burschenschaft der „Arminia Graz“, die Zarfl zuletzt beim Sommerfest auf der Pack bekochte. Die „Arminen“ übergaben dem scheidenden Wirt ein Gemälde von der Front des „Adlers“, da flossen einige Tränen. Wie geht es mit dem Lokal weiter? „Ich gehe einmal, so wie es aussieht, wird eine neue Gastro-Ära in die alten Mauern einziehen“, so Zarfl. Die „Gothen“ scheinen einen neuen Pächter an der Hand zu haben. Die „Burger Factory“ soll am Start stehen. Damit scheint die Zeit, von Schweinsbraten und dergleichen, beendet zu sein.
Neue Wege in Gratkorn
Im Anlaufen auf ein neues Ziel ist Arsim Gjergji, seinen Zeichens erfolgreich seit über sechs Jahren in seinem Lokal „Cafe Eleven“ in der Kaiserfeldgasse tätig. Ein Musterbeispiel für gelungene Migration, kam er doch mit seinen Eltern als blutjunger Bub nach Graz, durchlief alle Ausbildungen, erlernte die Sprache so gut, dass er schon als „Steirer durchgeht“.
Wo schlägt Arsim nun neu auf? Im Kultur- und Volkshaus in Gratkorn. Dort suchte man schon seit Ende des Vorjahres einen neuen Pächter: Arsim und sein Team um Gattin Albina werden dort ab dem 1. September „ordinieren“.
Die Verträge stehen kurz vor der Unterschrift. Ein gewaltiges Projekt, ist doch das Volkshaus das Kommunikations-Zentrum des Ortes, im großen Saal finden bis zu 500 Personen Platz. Für Arsim geht es auch in der Grazer Politik nach bergauf. Nachdem er bei der Bürgermeisterwahl für die SP auf Platz fünf kandidierte, verfehlte er den Einzug in den Gemeinderat nur haarscharf. Da nun SP-Chef Michi Ehmann das Obmann-Amt zurück legt, ebenso seinen Gemeinderats-Sitz, wird, so wie es aussieht, Arsim im nächsten März, oder auch früher, in den Gemeinderat aufrücken. Kurz: Er hat in Zukunft viel um die Ohren.
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