Herzensbildung zählt

- hochgeladen von Lissi Steiner
Zukunftsforscher Peter Zellmann über die Pisa-Studie und Hightouch statt Hightech.
Wir lernen fürs Leben. Im Bildungshaus Mariatrost unterstrich der bekannte Zukunftsforscher Peter Zellmann (l.) am „Tag der Weiterbildung 2010“, dass es für die Zukunft so wichtig wie noch nie war, das Bildungssystem zu überdenken.
„Das Industriezeitalter ist vorbei. Für die Produktion der Waren sind immer weniger Menschen notwendig. Personenbezogene Dienstleistungen sind daher der Sektor, auf den man sich in Zukunft konzentrieren muss.“ Von der Wissensbildung zur Herzensbildung. „Man darf Bildung nicht zu eng sehen. In Zukunft sind Experten auf einem Wissensgebiet nicht mehr das Um und Auf. Persönlichkeitsentwicklung, Kundenorientierung und Anpassungsfähigkeit muss man ins Bildungssystem integrieren.“ Hightouch statt Hightech nennt Zellmann diesen Ansatz.
Mit der Vermittlung von Wissen und Können sollte man schon in der Volksschule beginnen. Was aber nicht heißt, dass nicht auch noch im höheren Alter umgedacht werden muss. „Gerade die Erwachsenenbildung kann in diesem Prozess eine große Rolle spielen. Die zuständigen Einrichtungen sind autonomer und können daher viel flexibler agieren.“
Ursachen statt Symptome
Momentaufnahmen à la Pisa-Studie, die aktuell aufgrund des schlechten Abschneidens der heimischen Schüler für Aufregung sorgt, steht Zellmann eher skeptisch gegenüber. „Heutzutage herrscht ein absoluter Rankingboom. Mit so einer Studie bekämpfen wir nur die Symptome und nicht die Ursachen. Das ist der falsche Weg.“
Infos zur Person:
Peter Zellmann, Institut für Freizeit- und Tourismusforschung, Schwerpunkte unter anderem Lebensstil- und Zukunftsforschung, misst in seinem neuen Buch „Die Zukunft der Arbeit – Viele werden etwas anderes tun“ der Bildung einen sehr hohen Wert der Zukunftsgestaltung bei, denn Bildung gestaltet
Zukunft – und zwar jetzt.
(Foto: ift)
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