Hollywood, Glück und viel Graz

Steirisch, authentisch – Michael Ostrowski spielt nicht nur sympathisch. | Foto: Harry Stuhlhofer
  • Steirisch, authentisch – Michael Ostrowski spielt nicht nur sympathisch.
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Plattitüden, Stehsätze – Begriffe, die man bei einem Interview mit Michael Ostrowski guten Gewissens einmal in den Mistkübel werfen kann. Auch wenn man sich zuvor noch nie begegnet ist, ein „Fremdeln“ gibt‘s beim „Entertainer der alten Schule“ (Eigendefinition) nicht. Im großen WOCHE-Interview sprach er über seine Liebe zur Murmetropole, seine Pläne, Glück und noch vieles mehr.

WOCHE: Herr Ostrowski, Wie empfinden Sie eigentlich solche Medientermine wie dieses Interview gerade?

Michael Ostrowski: Lustig, andere müssen in Erdlöchern bei 40 Grad einen Kanal graben – was soll ich also dazu sagen? Ich empfinde das als Geschenk.

Sie haben Ihren Hauptwohnsitz nach wie vor in Graz – ist das für einen Schauspieler ein nicht eher suboptimaler Wohnort?

Natürlich bin ich oft und viel in Wien, weil eben das Filmgeschäft sich großteils dort abspielt. Aber ich lebe gern in Graz. Das hat eben persönliche Gründe – das heißt in dem Fall, dass ich mich hier einfach wohlfühle, meine Freunde sind hier und auch das Theater im Bahnhof ist hier.

Wie schaut für Sie der typische Grazer aus?

Den gibt’s nicht. Ich habe gelernt, dass es in Graz eine gute Mischung gibt. Von Steirern bis Kärntnern, von Slowenen bis Deutschen. Es ist einfach ein interessanter Mix und gerade das gefällt mir so.

Wir haben bei uns in der Zeitung einmal das Thema angezogen, Graz braucht ein Filmzentrum – wie stehen Sie dazu, ist so etwas realistisch?

Ich finde das eine super Idee. Es gibt immer wieder gute Leute in Graz. Natürlich wäre so ein Anlaufpunkt für junge Leute wichtig – weil es gibt auch viele gute. Ich habe ja viele meiner Filme in Graz gedreht. Mir liegt also etwas daran, dass hier etwas passiert. Weil ich einfach glaube, dass Potenzial in dieser Stadt ist – und vor allem in den Leuten.

Sie bringen mit Ihren Filmen die Menschen irrsinnig oft zum Lachen – worüber können Sie selbst lachen?

Ich kann über viel lachen, das ist mein Glück. Ich ziehe viel Humor aus dem Alltag. Komische Situationen, Peinlichkeiten – einfach das, was die Leute ausmacht, so kleine Unperfektheiten. Natürlich bei mir auch.

Sie können also über sich selbst lachen?

Nein, ich kann nicht über mich selbst lachen. Ich möchte das jetzt auch hiermit feststellen.

Haben Sie eigentlich Vorbilder?

Sag’ ruhig du zu mir. Natürlich schaue ich mir viele Leute gerne an. Ich finde halt Louis de Funès und Jerry Lewis einfach unglaublich gut. Aber nehmen wir die, die noch leben – Gerhard Polt, Helge Schneider sind für mich super lustig.

Wann sieht der Karriereplan eigentlich den Schritt nach Hollywood vor?

Erst in einem Jahr. Heuer muss ich noch Europa machen. Hollywood ist für mich ein weiterer kleiner Stein in meinem Karrieremosaik – das kannst’ ruhig so zitieren.

Was sind die nächsten Pläne?

Ich habe eine Fernsehserie, die drehe ich gerade fertig – Herr Ostrowski sucht das Glück. Das ist ein Format für die Dienstag-Nacht und kommt ab Ende Jänner.

Du begleitest Menschen auf ihrer Suche nach Glück – was ist für dich Glück?

Was ist für dich Glück?

Schwierig, da keine 0815-Antworten zu geben – aber Gesundheit ist schon wichtig, oder nicht?

Aber ist das Glück? Ich spaziere jetzt nicht herum und sag’ ‚Yes, ich bin gesund, ich bin glücklich‘. Ich glaube, das, was du gesagt hast, ist eher die buddhistische Antwort – blöd ist dann halt nur, wenn du krank bist. Das ist halt das Problem an dieser Definition. Daher ist Glück für mich nicht definierbar. Manchmal ist es etwas Momentanes, manchmal etwas Rückblickendes, etwas, was man einmal erlebt hat.

Wie lautet eigentlich deine Berufsdefinition? Schauspieler?

Ich würde mich nicht hauptsächlich als Schauspieler bezeichnen – das wollte ich nie werden, das hab ich auch nicht gelernt.

Unterhalter? Darf man so sagen?

Man darf alles sagen – oder zumindest vieles. Ich sage gerne Entertainer der alten Schule. Wobei das natürlich etwas ironisch gemeint ist. Die alte Schule gibt’s ja nicht mehr und ich kann auch nicht das, was die aus der alten Schule können. Vielleicht also eher Universalkünstler.

Quasi der junge Peter Alexander ...

Die leicht abgefuckte Version davon vielleicht. Und beim Peter Alexander hat seine Frau Hilde den Pelzmantel getragen, ich trage ihn selbst – so kann man das sagen. Danke für die Inspiration.

Bitte. Zum Abschluss – drei Dinge, die man in Graz gesehen haben muss?

Die Postgarage von innen, das Theater im Bahnhof von innen und den Schloßberg von außen.

STECKBRIEF:

Name: Michael Ostrowski
Geboren: 3. Jänner 1973 in Leoben
Filme/TV-Serien: Nacktschnecken (auch Drehbuch), Contact High (auch Drehbuch), Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott (auch Drehbuch), Wie man leben soll, Kokowääh 2, Die Werkstürmer, Dampfnudelblues, Vier Frauen und ein Todesfall

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