SOKO Donau in Graz
Im Volksgarten fiel die Klappe

Volle Konzentration beim Dreh im Volksgarten. | Foto: KK
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Für die 17. Staffel der beliebten Krimi-Serie "SOKO Donau" wurde gestern auch im Grazer Volksgarten gedreht. Neben den Stars der neuen Folgen (Stichwort: Andreas Kiendl) war auch Produzent Heinrich Ambrosch zugegen. Der WOCHE erzählte er, was das Drehtermin nach Graz verschlagen hat und wieso Krimis so gut ankommen.

Gut eine Viertel Stunde lang aufgeregtes Gewusel am Set im Volksgarten: Da wird der Schauspieler, der einen Obdachlosen mimen soll, zurecht gesetzt, der Ton gecheckt und über die Einstellung diskutiert. Dann: "Ruhe, wir drehen!" Ein aussichtsloses Unterfangen bei der Horde an Pressevertretern und (dem Wahlkampf geschuldet: Politikern), die sich zum Setbesuch eingefunden hat. Die Regisseure schütteln verzweifelt den Kopf, dann entschließt man sich offenbar, die Szene einfach auf Biegen und Brechen fertigzudrehen. Ein paar Minuten lang halten die Kameramänner eine Linse in der Semi-Stille auf einen Mülleimer, die andere auf den Schauspieler, der sich einmal umschaut und dann aufsteht. "Und cut!", ruft jemand. 

Die Maskenbildnerinnen schminken einen Schauspieler ab. | Foto: KK
  • Die Maskenbildnerinnen schminken einen Schauspieler ab.
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  • hochgeladen von Ludmilla Reisinger

Wie diese Szene sich in die neuen Folgen der 17. Staffel SOKO Donau einfügen wird, bleibt noch ein Geheimnis. Ausgestrahlt werden soll der neue Fall mit dem Arbeitstitel "Lieblingsmensch" irgendwann 2022. Noch bis zum 15. September ist das Drehteam in der Steiermark unterwegs, am Drehplan stehen unter anderem das Priesterseminar der Diözese Graz-Seckau, das Stift Vorau und die Gemeinde Reinberg.

Stars zum Angreifen

Dass überall in Österreich gedreht wird, gehört zur Strategie von SATEL-Film, wie Produzent Heinrich Ambrosch der WOCHE erklärt: "Wir wollen zum einen die landschaftliche Schönheit zeigen und zum anderen wissen wir, dass die Österreicher Stars zum Angreifen mögen." Mit Drehterminen im "Hinterland" außerhalb von Wien hält sich die Serie also auch den eigenen Fankreis am Leben – und erschließt sich neue Zuseher: "Es gibt immer wieder Leute, die sehen, dass wir an diesen oder jenen Orten drehen und sich dann die Folgen deshalb ansehen", so Ambrosch. Das mache einen Teil des Erfolgs aus. 

Zum Pressetermin gab es Kuchen und Gruppenfotos. | Foto: KK
  • Zum Pressetermin gab es Kuchen und Gruppenfotos.
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Zu den "Stars zum Angreifen" gehört etwa der Grazer Schauspieler Andreas Kiendl (bekannt aus der "Unabsichtlichen Entführung der Frau Elfriede Ott), der auch Teil des Ermittler-Teams ist. Für ihn war der Dreh in der Landeshauptstadt natürlich etwas Besonderes: "Ich drehe unheimlich gerne in Graz. Es ist immer eine kleine Zeitreise, da mich jede Ecke an etwas aus meiner Studienzeit erinnert. Wenn mir dann noch alte Bekannte über den Weg laufen, ist das wunderbar“, so Kiendl. 

Krimi als Phänomen

Alles schön und gut, aber – Hand aufs Herz – Krimiserien gibt es wie Sand am Meer. Wieso  interessieren sich die Zuseher überhaupt noch dafür? "Wenn Sie mich fragen, warum man noch einen Krimi erzählen kann, dann würde ich zurückfragen, warum die Leute Romantic Comedy lieben", sagt Ambrosch prompt. "In den ersten Minuten ist klar, was passieren wird, da könnte ich ja gleich abdrehen, aber WIE es passieren wird, macht den Unterschied." Wie es in Graz passieren wird, darf Ambrosch freilich noch nicht verraten, das müssen die Fans dann schon selbst im Fernsehen herausfinden.

Noch während er spricht, wird das Set im Hintergrund wieder abgebaut. Die großen Kameras, die Regiestühle, die Wägen voller Requisiten werden binnen Sekunden von den Kofferräumen weißer Lieferwägen geschluckt, als hätte es sie nie gegeben. Die Maskenbildnerinnen schminken noch den Schauspieler ab, dann herrscht wieder Ruhe im Volksgarten.

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