Rote Armee in Graz 1945
Kriegsfolgenforscher suchen Zeitzeugen

Ziel des Projektes ist es, auf unterschiedlicher Quellenbasis erstmals eine detaillierte Studie zur Roten Armee in Graz zu erstellen. | Foto: MeinBezirk.at/W. Eddie
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Vom Mai bis Ende Juli 1945 war Graz von sowjetischen Truppen besetzt. Wie die Bevölkerung diese Zeit nach dem Ende des Krieges erlebt hat, steht im Mittelpunkt des Forschungsprojektes "Die Rote Armee in Graz". Das Ludwig Boltzmann Institut (LBI) für Kriegsfolgenforschung sucht nach Zeitzeuginnen und -zeugen ebenso wie nach Fotoaufnahmen und Objekten, die vom Alltag in der steirischen Landeshauptstadt berichten.

GRAZ. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht und der Zweite Weltkrieg endete in Europa. Es folgten die ersten Tage im Frieden - auch wenn es nahezu an allem fehlte und die Ungewissheit, wie es weitergeht, groß war. Zu diesem Zeitpunkt blickte Graz auf heftige Bombenangriffe in den letzten Wochen des Krieges zurück, die einen großen Teil der Stadt zerstört und mehr als 1.700 Todesopfer gefordert hatten.

In der Nacht auf den 9. Mai marschierte dann die Rote Armee kampflos in Graz ein. "Graz ist als letzte Landeshauptstadt überhaupt befreit worden - und zum Schrecken der Bevölkerung durch die Rote Armee. Das blieb so bis zum Zonentausch, bei dem dann die Briten die gesamte Steiermark für die kommenden zehn Jahre übernahmen", schildert die Leiterin des LBI für Kriegsfolgenforschung, Barbara Stelzl-Marx.

Die Interviews können je nach Wunsch am Institut in unmittelbarer Uni-Nähe oder auch bei den Zeitzeugen zuhause gemacht werden. | Foto: Unsplash
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Zeuginnen und Zeugen gesucht 

"Ziel unseres aktuellen Projektes ist es, auf unterschiedlicher Quellenbasis erstmals eine detaillierte Studie zur Roten Armee in Graz zu erstellen", erläuterte die Zeithistorikerin. Für das LBI-Forschungsprojekt "Die Rote Armee in Graz" werden nun Personen gesucht, die diese Tage als Kinder und Jugendliche noch selbst erlebt haben und ihre Erinnerungen an diese Zeit mit dem Forschungsteam teilen möchten.

"Aus den vielen Mosaiksteinen wollen wir ein möglichst breites Bild dieser prägenden Phase erhalten - von den Demontagen der Industrieanlagen, Plünderungen und Vergewaltigungen bis zu den Einquartierungen, allen Schattierungen von Beziehungen und vor allem dem Alltag der Grazerinnen und Grazer unter dem 'Roten Stern'", erklärt Stelzl-Marx.

Vor allem interessiert Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx der Alltag der Grazerinnen und Grazer zu dieser Zeit. | Foto: Sabine Hoffmann
  • Vor allem interessiert Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx der Alltag der Grazerinnen und Grazer zu dieser Zeit.
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Die Interviews können je nach Wunsch am Institut in unmittelbarer Uni-Nähe oder auch bei den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zuhause gemacht werden, sagt Katharina Dolesch, Mitarbeiterin am LBI für Kriegsfolgenforschung, die die Interviews durchführen wird. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Graz und dem Land Steiermark. Das Gesamtprojekt soll in zwei Masterarbeiten und einem Buch münden. Es soll 2025 - 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges - erscheinen.

Infos zum Projekt

  • Zeitzeuginnen und -zeugen können sich am LBI - Institut für Kriegsfolgenforschung unter der Telefonnummer 0664/52 711 25 melden.
  • Details unter bik.lbg.ac.at

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Die Interviews können je nach Wunsch am Institut in unmittelbarer Uni-Nähe oder auch bei den Zeitzeugen zuhause gemacht werden. | Foto: Unsplash
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