"Malala im Museum"
Patenschaft stärkt Frauen in ihrer Selbstbestimmung

Camilla Torresan und Ukrainierin Iryna Shvets haben sich im Rahmen des Patenschaftsprojekts "Malala im Museum" kennengelernt.  | Foto: Brand Images
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Die aus der Ukraine geflüchtete Iryna Shvets und die Wahlgrazerin Camilla Torresan haben sich im Rahmen des Patenschaftsprojekts "Malala im Museum" kennengelernt, das die Caritas Anfang des Jahres in Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum ins Leben gerufen hat. Im Interview mit "MeinBezirk.at" erzählen sie, wie sie beide von der "Patenschaft von Frau zu Frau" profitieren. 

GRAZ. Vor weniger als einem Jahr kam Iryna Shvets mit ihrer 13-jährigen Tochter Natalija im Erstaufnahmezentrum in der Messehalle in Graz an. Heute sitzt die Ukrainerin im gegenüberliegenden Gebäude bei MeinBezirk.at, um von ihrer Patenschaft mit Camilla Torresan zu erzählen. "Ich habe nicht gedacht, dass es sich in einem Jahr in so eine gute Richtung verändern wird, oder dass ich Camilla kennenlernen würde", verrät Shvets. Die beiden haben sich genauso wie 40 andere Frauen im Rahmen des Patenschaftsprojekts "Malala im Museum" kennengelernt, das die Caritas Anfang des Jahres in Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum ins Leben gerufen hat.

Vor elf Monaten kam Iryna Shvets mit ihrer 13-jährigen Tochter von der Ukraine nach Graz.   | Foto: Brand Images
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Emanzipation fördern

Die Patenschaften sollen Frauen, die bereits in Graz beziehungsweise in der Steiermark leben und Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund zusammenbringen, um letztere in ihrer Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu unterstützen. Nachdem einige der geflüchteten Frauen mit Gewalterfahrungen zu tun hatten, werden im Rahmen des Projekts unterschiedliche Workshops zu den Themen Beziehungsgewalt und Zwangsheirat angeboten, um zusätzlich das Bewusstsein und das Wissen zu geschlechtsspezifischer Gewalt einerseits und zu Emanzipation und Empowerment von Frauen andererseits zu erweitern und zu fördern.

"Malala im Museum" ist sozusagen eine Erweiterung des Vorläuferprojekts "Malala", über das sich bereits 145 Patenschaften ergeben haben. Durch die neue Kooperation mit dem Universalmuseum eröffnet sich mit einer Workshop-Reihe die Möglichkeit, geschlechtsspezifische Gewalt und Emanzipation auch im historischen Kontext zu betrachten. Durch das Angebot einer kostenfreien Jahreskarte für die Museen wird den Teilnehmerinnen zudem ein konsumfreier Ort als Treffpunkt zur Verfügung gestellt.

Camilla Torresan freut sich als Patin, "etwas Kleines" beitragen zu können. | Foto: Brand Images
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"Etwas Kleines beitragen"

"Vor zwei Wochen haben wir uns das Schloss Eggenberg angeschaut. Interessieren würde uns beide auch die Trachtensammlung im Volkskundemuseum, weil wir beide gerne Nähen", berichtet Camilla Torresan. Die gebürtige Italienerin ist im September nach Graz gezogen, wo sie bei einem Beratungsunternehmen arbeitet, davor hat sie lange in Deutschland gelebt. "Ich fand Malala als Projekt sehr interessant – es ist eine tolle Gelegenheit, eine Person kennenzulernen, die ich sonst wohl nie getroffen hätte. Ich finde es wichtig, nicht immer nur in der eigenen 'Bubble' zu bleiben", schildert die junge Frau ihre Motivation, sich als Patin gemeldet zu haben.

Das Nähen als gemeinsames Hobby schweißt die beiden Frauen zusammen: "Wir schicken uns oft Fotos davon, was wir genäht haben", erzählen sie. Ansonsten treffen sich die beiden einmal in der Woche – "wir gehen Spazieren und Camilla hilft mir bei den Hausaufgaben", erzählt Shvets, die einen Deutsch-Kurs bei der Caritas besucht. "Ich möchte Deutsch lernen und als Näherin arbeiten. Und ich möchte, dass meine Tochter auf die Universität gehen kann." Torresan findet, "es ist schön, etwas Kleines beitragen zu können."

Wer auch Interesse daran hat, Patin zu werden, kann sich für ein unverbindliches Infogespräch bei den Projektverantwortlichen bei der Caritas Steiermark melden. Alle Infos unter caritas-steiermark.at 

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