Café Graz mit Rudi Hinterleitner
"Stix"-Wirtin hat Zukunfts-Ängste

Inge Holl lebt wie sie sagt, in der "Baustellen-Todeszone" am Andreas-Hofer -Platz. | Foto: KK
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  • Inge Holl lebt wie sie sagt, in der "Baustellen-Todeszone" am Andreas-Hofer -Platz.
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Das Grazer Medien-Urgestein Rudi Hinterleitner schreibt für "MeinBezirk.at" über besondere Menschen in Graz. Dieses Mal: Inge Holl, die mit ihrem "Stix II" am Andreas-Hofer-Platz im Baustellen-Schutt versinkt.

GRAZ. Wieder steht der Andreas-Hofer-Platz im Fokus. Noch immer ein Schandfleck inmitten der City. Es kam aber noch schlimmer. Nun hat sich die nahe Umgebung, begonnen von der Radetzkystrasse über die Neutorgasse zu einer wirtschaftlichen "Baustellen-Todeszone" entwickelt – mit dem Bau der Straßenbahn-Linien und damit auch der Neugestaltung des Platzes. Seit 30 Jahre schmiedet man Pläne für den Platz-Umbau, von Hotel-Projekten bis zum "Super-Bus-Bahnhof", vieles wurde ventiliert – nichts ist bisher passiert.

3.000 Euro pro Jahr wurden den Geschäftsleuten in der Neutorgasse als "Baustellen-Entschädigung" versprochen. | Foto: privat
  • 3.000 Euro pro Jahr wurden den Geschäftsleuten in der Neutorgasse als "Baustellen-Entschädigung" versprochen.
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Und mit diesem Szenario lebt Inge Holl, 65. Vor etwas mehr als 20 Jahren hat sie ihr Lokal "Stix II" eröffnet. Sie hat eine Oase über der Tiefgarage, in der Beton von der Decke bröckelt, errichtet. "Als ich kam, war das Lokal eine Baustelle, habe alles selbst investiert". Als "Solistin" betreut sie ihr Lokal fünf Tage die Woche, rund 70 Stunden ist sie da auf den Beinen. Ihr Klientel ist vielschichtig. Von Rechtsanwälten über Busfahrer (vormals), sie sorgt für beste Hausmannskost, vom Wienerschnitzel bis zu gefüllten Paprika – da schmausen alle wie daheim bei Oma.

"Baustellen-Todeszone"

Aber jetzt sitzt sie in einem Getto. Vorne ein Schutthaufen, auf der anderen Seite ein Container-Wall. Der Zugang zu mir ist ein Hürdenlauf. "So schlimm war es noch nie. Das Geschäft ist eingebrochen. Ich habe Zukunftsängste. Kann nur noch auf Stammgäste setzen." So wie andere auch. So musste das "8erl" in der Radetzky-Strasse spontan schließen, weil der Gehsteig abhanden kam – einfach abgegraben. Der Konditorei Deutsch droht in Kürze das selbe Schicksal. 3.000 Euro pro Jahr wurden den Geschäftsleuten als "Baustellen-Entschädigung" versprochen. Gerade einmal zehn Euro pro Geschäfts-Tag.

Musste mangels Gehsteig spontan schließen: Das "8erl" in der Radetzky-Strasse. | Foto: KK
  • Musste mangels Gehsteig spontan schließen: Das "8erl" in der Radetzky-Strasse.
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Inge Holl bringt es auf den Punkt: "Ich lebe jetzt in einer Todeszone. Keine Busse, keine Laufkundschaft, alles wie ausgestorben. Werde bei der Frau Bürgermeisterin Elke Kahr um einen Termin ersuchen. So kann es nicht weiter gehen. Drei Jahre halte ich das nicht durch.“ Dies sagt, der "Schatz, vom Andreas-Hofer-Platz“. Wäre schade, viele würden trauern!

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