Vom Schloßberg zum Himalaja

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Kaum einer kennt die Höhen und Tiefen eines Extrembergsteigers besser als Robert Schauer.

Aufi, auf ’n Berg“, das war für den Extrembergsteiger Robert Schauer als Kind sicherlich noch kein Thema. „Als schwerer Bronchialasthmatiker konnte ich nicht einmal zehn Meter laufen, ohne dass mir die Luft ausging“, erinnerte sich der heute 57-Jährige Grazer zurück. Das änderte sich, als er zur Kur auf die Stolzalpe musste. Einerseits verbesserte sich dadurch der Gesundheitszustand, andererseits hatte der damals Zehnjährige viel Zeit, um sich in der Bibliothek die Welt des Bergsteigens von Heinrich Harrer und Co zu vertiefen. „Ich wusste plötzlich, dass ich das machen will.“
Zurück in Graz, machte Schauer dann seine ersten Kletterversuche auf dem guten alten Schloßberg. „Das Adrenalin, die Schwierigkeit, das Gleichgewicht zu halten, die körperliche Anstrengung – das alles faszinierte mich einfach.“ Und die Faszination hat der Bergfan nicht wieder verloren. Da ging es zum Beispiel, statt auf Maturareise zu fahren, mit Kletterkollegen zu einer viermonatigen Bergtour mit dem VW-Bus nach Pakistan. Und auch beim darauffolgenden Medizinstudium verbrachte Schauer mehr Zeit auf dem Berg als in den Hörsälen. „Irgendwann habe ich das mit dem Studium dann doch gelassen und mich ganz aufs Bergsteigen konzentriert.“

Auf dem Gipfel der Welt

Es folgten Expeditionen auf der ganzen Welt. Gipfel nach Gipfel wurde erklommen, finanziert durch Sponsoren und Vorträge. Die große Premiere gab es dann 1978, als Schauer als erster Österreicher den Gipfel des Mount Everest, den höchsten Berg der Welt, bezwang. „Das war einfach ein unbeschreibliches Gefühl.“
Trotz der Abenteuerlust und des Adrenalinkicks versuchte der Extrembergsteiger nie zu viel zu riskieren. „Ich habe immer versucht, die Situation realistisch einzuschätzen und vernünftig zu handeln.“ Aber das Risiko war immer mit dabei. „Ich habe gesehen, wie Leute abgestürzt und gestorben sind. Das macht einen schon sehr nachdenklich.“ Und auch selbst erlebte Schauer Situationen, in denen er sich auf einem schmalen Grat zwischen Leben und Tod befand. „Am Makalu in Nepal, dem fünfthöchsten Berg der Welt, bin ich einmal 150 Meter abgerutscht und konnte gerade noch vor einem Abgrund wieder Halt finden.“
Schon während seiner Expeditionen hat der Grazer seine Leidenschaft zum Filmemachen entdeckt, die er dann in der Gründung des Berg- und Abenteuerfestivals in Graz vertieft hat. Aktuell (bis Samstag, 13. November) findet die 22. Auflage des mit atemberaubenden Filmen ausgestatteten Festivals in der Murmetropole statt. Weitere Infos dazu unter www.mountainfilm.com.

(Fotos: Matthias Aberer, Archiv Schauer)

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