A15-Referatsleiter Thomas Pongratz meint: Die Maßnahmen für eine bessere Luft in Graz greifen!
Die von Lungenarzt Horst Olschewski in der vergangenen WOCHE-Ausgabe getätigten Aussagen rund um die Feinstaubproblematik in Graz wirbelten, im wahrsten Sinne des Wortes, einiges an Staub auf (siehe Leserbriefe rechts). Während kontroversiell diskutiert wird, gibt es hinsichtlich einer Thematik Konsens von vielen Seiten: Nur der Verkehr ist am Feinstaub nicht schuld.
Das bestätigt auch Thomas Pongratz, der Leiter des Referates Luftreinhaltung in der Abteilung A15 des Landes Steiermark. Er verweist unter anderem auf das seit 2011 in Kraft befindliche "Maßnahmenprogramm zur nachhaltigen Verbesserung zur Luftgütesituation". "Da geht es unter anderem um den Hausbrand, der in Graz noch immer eine wesentliche Rolle spielt. Es muss weiter am Fernwärmeausbau in neuen Wohngebieten gearbeitet werden. Klar ist aber auch, dass man niemanden zum Anschluss zwingen kann."
Mühsame Feinarbeit
Probleme gibt es weiterhin durch Festbrennstoffkessel. "Aufgrund der immer dichteren Verbauung des Stadtgebietes verursachen alte Heizungen aber nicht nur Feinstaub, sondern auch schon Nachbarschaftsprobleme."
Nicht ausklammern will er auch den Anteil der Landwirtschaft. "Da geht es vor allem um sekundäre Partikel, die durch den Einsatz von Ammoniak hervorgerufen werden. Helfen können bauliche und auch Fütterungsmaßnahmen. Das muss sich aber wirtschaftlich lohnen." Im Verkehrsbereich wurde mit Fahrverboten für alte LKW, alte Taxis, dem IGL-100er und der Aktion "Meine Luft, reine Luft" bereits vieles umgesetzt. "Die großen Maßnahmen sind auf Schiene, jetzt geht es um die Feinarbeit. Im Endeffekt muss man jedem Auspuff und Kamin nachlaufen." Nicht ausblenden dürfe man außerdem, dass neben Graz der gesamte Ballungsraum betroffen sei. "Es gehören aber nicht die Pendler bestraft. Viel eher sollte sich jeder selbst hinterfragen, ob kurze Fahrten mit dem Auto nötig sind. Ohne Eigeninitiative lässt sich das Problem nicht lösen".
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