Andreas-Hofer-Platz: Noch immer ist nicht alles fix
Zwischen Hoffnung und Unkenntnis: gemischte Gefühle bei Anrainern des Andreas-Hofer-Platzes nach Bekanntwerden der Neugestaltung
Schlafende Hunde sollte man gemäß einem alten Sprichwort nicht unbedingt wecken. Im Fall des Andreas-Hofer-Platzes wird nun aber doch eine Ausnahme gemacht. Wie die WOCHE berichtete, soll das aktuell nicht sehr attraktiv wirkende Areal zum dritten innerstädtischen Nahverkehrsknoten ausgebaut werden. Wir haben uns bei den angrenzenden Geschäften umgehört, inwieweit sie einer Neuausrichtung positiv oder negativ gegenüberstehen.
Potenzial ist da
Erst seit November des Vorjahres hat sich der weltweit bekannte Star-Tätowierer Mario Barth mit seinem eigenen Tattoo-Studio in seiner Heimatstadt an der Ecke Andreas-Hofer-Platz/Albrechtgasse niedergelassen.
"Wir haben durch die Eröffnung ja schon ein wenig zur Belebung der Gegend beigetragen. Aber natürlich freut es mich, zu hören, dass sich jetzt Veränderungen im größeren Stil anbahnen. Ich sehe da noch viel ungenutztes Potenzial", blickt Barth möglichen Umstrukturierungen positiv entgegen.
Gerade aufgrund der Nähe zur Mur eigne sich der Platz hervorragend für eine bessere Bespielung. "Die Leute steigen aus den Bussen aus und sind gleich bei uns. Das wäre eine super Geschichte."
Vor den Kopf gestoßen
Welche Geschichte auch immer den neuen Platz schreiben wird, eine Anrainerin ist scheinbar noch nicht in Kenntnis gesetzt worden. Inge Holl, die legendäre Betreiberin des Café Stix II, weiß offiziell von keinen Plänen. "Mit mir hat niemand gesprochen", sagt Holl, die das Lokal seit 16 Jahren schupft. Aus den Medien musste sie schließlich erfahren, "dass ich auf eine hohe Ablöse spekuliere. Da wurde ich als geldgierig hingestellt, was überhaupt nicht stimmt", zeigt sich Holl enttäuscht. Viel lieber würde sie noch einmal investieren und Renovierungsarbeiten durchführen. "Das hat aktuell aber keinen Sinn, die Unsicherheit ist zu groß. Von heute auf morgen kann alles anders sein." Auch nach 46 Jahren in der Gastronomie hat sie sich ihre Lebensfreude nicht zerstören lassen. "Das Wirtshaus ist mein Leben, ich will gar nicht aufhören. Am schönsten wäre, wenn endlich jemand das Gespräch mit mir suchen würde."
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