Der erste Hitzendorfer

Die Sozialstruktur des heutigen Hitzendorf hat sich stark verändert. | Foto: Gde. Hitzendorf
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Rund 100.000 Jahre alte Funde aus der Drachenhöhle bei Mixnitz lassen darauf schließen, dass das Gebiet bereits in der Altsteinzeit besiedelt war. Den ersten Beweis für eine Besiedlung des heutigen Gemeindegebietes stellt ein, den Illyrern zugerechnetes, Hügelgräberfeld in Altreiteregg aus der Zeit zwischen 2.400 und 1.800 v. Chr. dar. Die erste urkundliche Nennung von Hitzendorf ist aus dem Jahr 1163 belegt.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die bäuerliche Bevölkerung Grundherrschaften untertan. So besaßen im Raum Hitzendorf etwa das Stift Rein, die Herrschaft Eggenberg oder das Stift Stainz große Besitzungen mit hunderten Untertanen. Durch die Grundentlastung nach 1850 wurde das Land an die bäuerliche Bevölkerung aufgeteilt. Damit endeten die Befugnisse der Grundherrschaften, die von staatlichen Behörden übernommen wurden. Hitzendorf wurde verwaltungsmäßig dem in dieser Zeit geschaffenen Bezirk Graz-Umgebung einverleibt.
Die noch bis vor wenigen Jahrzehnten bäuerlich geprägte Sozialstruktur hat sich grundlegend geändert. Heute ist nur noch ein geringer Prozentsatz der rund 3.500 Einwohner in der Landwirtschaft tätig.

Das Wappen und die Pfarrkirche

Ab 1850 war Hitzendorf eine Gemeinde im heutigen Sinn. Bereits im Jahr 1964 wurde Hitzendorf ein Gemeindewappen verliehen.
Auf einem goldenen Schild stehen auf einem grünen, mit einer silbernen Lilie belegten Dreiberg drei grüne Fichten, die auf den Namen der Pfarrkirche „Maria zu den drei Feichten“ hinweisen.

Alles Kirsche oder was? Eine Frucht mit Tradition

Der Ausspruch "Die Hitzendarfer verkaf'n die Kascht'n zamt die Karbl'n" stammt aus der Zeit, als die Hitzendorfer Männer im Winter die Körbe flochten und die Frauen dann zur Kirschenzeit mit den vollen Körben auf die Grazer Bauernmärkte gezogen sind. Über den Steinberg zu Fuß, die Kirschenkörbe auf dem Kopf.
Auch war die Hitzendorfer Braune eine bis in die 50er-Jahre im Raum Hitzendorf weit verbreitete Kirschensorte. Seither wurde sie von anderen Sorten stark zurückgedrängt und kommt nur mehr vereinzelt vor. Hitzendorf wird heute noch weithin als das Kirschendorf der Steiermark bezeichnet.

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