"Der Schloßberg muss ein Gesamtkunstwerk werden!", fordert Schloßbergbeauftragter Hans Schullin
Der Berg im Zentrum von Graz soll noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
Als Alleinstellungsmerkmal wird in der Wirtschaft eine herausragende Eigenschaft bezeichnet, durch die sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Laut dem Grazer Juwelier Hans Schullin kann die steirische Landeshauptstadt in dieser Hinsicht vor allem mit dem Schloßberg überzeugen: "Wenn jemand nach Graz kommt, was sieht er als Erstes?", fragt der Unternehmer – und gibt sich in seiner Rolle als Schloßbergbeauftragter des Grazer Tourismusverbandes gleich selbst die Antwort: "Natürlich den Schloßberg mit dem Uhrturm als Wahrzeichen darauf."
Klar, dass sich der hauptberufliche Juwelier auch von der Politik wünschen würde, den Schloßberg wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken: "Der Schloßberg muss ein Gesamtkunstwerk werden", fordert Schullin. "Es soll einerseits eine subtile Weiterentwicklung geben, die berücksichtigt was der Berg ist, die aber gleichzeitig sichtbar macht, was er war." An Ideen dafür mangelt es dem Unternehmer nicht – nach 20 Jahren als Schloßbergbeauftragter kann er sogar eine ganze Ausstellung damit füllen (mehr dazu unten).
Impulse für den Berg
Ein wichtiger "Teil des Puzzles" (O-Ton Schullin) wäre eine Wiederbelebung des "Helle’schen Gasthauses" unterhalb des Uhrturms, in dem sich aktuell Gemeindewohnungen befinden. "Hier könnte eine Buschenschank entstehen. Man würde das aktuelle Gastro-Angebot so durch etwas typisch Steirisches ergänzen." Schullins Pläne dafür sehen außerdem ein Baumhaus vor, das über einen Stollen erreicht werden könnte und als Terrasse mit Blick auf die Altstadt dienen würde. Finanzieren könnte das Vorhaben zum Beispiel ein Gastronom, der in einen Ausbau investiert und die Anlage im Gegenzug für einige Jahre mietfrei nutzen kann.
In der Stallbastei soll laut Schullin außerdem ein Schloßberg-Museum entstehen, um die Geschichte des Berges stärker sichtbar zu machen. "Die Pläne dafür stehen schon", so Schullin – einziges Problem bleibt die Finanzierung.
„Der Berg ruft 2.0“: Ideen für den Grazer Schloßberg
Im Rahmen des Designmonat Graz findet ab dem 27. Mai die Ausstellung „Der Berg ruft 2.0“ statt. In den Stollen des Schloßberges präsentiert Hans Schullin dabei zahlreiche Ideen für die Zukunft des Berges, die er in den letzten 20 Jahren als Schloßbergbeauftragter gesammelt hat: Das Spektrum reicht dabei von einer gesamtsteirischen Vinothek im Inneren des Berges, über eine Buschenschank im „Helle`schen Gasthaus“, bis hin zu einer Wiederbelebung der Weingärten am Osthang und einem Konzept für den Schloßberg als Ausgangspunkt für eine Stadtführung, bei der Touristen durch ein Leitsystem aus Lichtsäulen die wichtigsten Punkte der Stadt erkunden könnten.
Schreiben Sie uns!
Was halten Sie von einer Buschenschank am Grazer Schloßberg? Braucht der Berg im Herzen von Graz sein eigenes Museum? Oder sollte sich der Berg am besten gar nicht verändern und einfach so bleiben, wie er ist?
Welche Ideen, Wünsche, Vorstellungen und Anregungen haben Sie für den Schloßberg?
Senden Sie uns eine E-Mail unter leserbrief@woche.at, schreiben Sie einfach auf facebook.com/wochegraz oder posten Sie Ihre Meinung unter diesem Beitrag.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.