Die Klinge am Hals
Einschäumen, abrasieren, verbrennen: ein besonderes Friseur-Erlebnis.
Zu Beginn bin ich etwas skeptisch, als mir Muammer Bilen vom Friseur „Goldene Schere“ von seinen Anfängen mit dem Rasiermesser erzählt: „In der Türkei übt man an einem Luftballon und erst, wenn der nicht platzt, darf man die Klinge auch am lebenden Objekt ansetzen. Ich habe gleich von Anfang an nur Menschen rasiert.“ Spontan entscheide ich, dass dies wohl für sein Talent spricht.
Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, als er die scharfe Klinge an meiner Wange ansetzt. Jedoch völlig grundlos: Der 23-Jährige weiß was er tut und ich überstehe die Rasur ohne Blessuren. Wie gewünscht bleibt also meine Gesichtsbehaarung das einzige, das ich verliere. Allerdings nicht nur durch das Messer: noch bevor es richtig losgeht, habe ich plötzlich eine Flamme im Gesicht. Ich zucke kurz zurück, aber auch diesmal bleiben mir Schmerzen erspart. Die Flamme verbrennt die feinsten Härchen, kommt aber kaum mit meiner Haut in Berührung.
Nach 15 Minuten ist der Spaß dann auch schon wieder vorbei und mein Gesicht so glatt wie der sprichwörtliche Babypopo. Nachmachen ist also ohne Bedenken erlaubt!
Information
Goldene Schere: Herrenfriseur in der Elisabethinergasse 28, 8020 Graz. Einer von wenigen Friseuren in Graz, die noch eine Rasur anbieten.
Telefon: 0699/171 674 22
Preise: Komplettrasur 6 Euro, Modellrasur 8 Euro
Die perfekte Rasur:
Zuerst das Gesicht heiß aufschäumen – so werden die Barthaare schön weich.
Das Gesicht immer in Wuchsrichtung rasieren.
Die Klinge muss unbedint scharf sein, sonst kommt es schnell zu Verletzungen.
Nach jeder Rasur sollte die Klinge desinfiziert werden.
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