Die Stadt lässt sich doch pflanzen: "Graz Inside" im Botanischen Garten

Es kann schon einmal vorkommen, dass sich trotz sommerlicher Kleidung Schweißtropfen auf der Haut bilden, wenn ein Spaziergang durch den Botanischen Garten Graz auf dem Programm steht.
"Im Tropenhaus hat es im Durchschnitt 24 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit, das brauchen die Pflanzen auch", klärt Ursula Brosch auf. Sie führte die WOCHE im Rahmen der Serie "Graz Inside" durch die in dieser Form seit 1995 bestehenden Gewächshäuser. Die Anlage selbst hat aber weit mehr Jahre auf dem Buckel. "Schon 1811 erfolgte noch von Erzherzog Johann die Gründung als Joanneumsgarten, am Standort Schubertstraße ist der Garten jetzt bereits 129 Jahre beheimatet."

Umbau zum Jubiläum

Rechtzeitig vor dem anstehenden Jubiläum starteten Bundesimmobiliengesellschaft und Karl-Franzens-Universität die umfassende Sanierung der historischen Gewächshaus-Anlage.
Mit dem Abriss des vorderen Bereiches des Glashauses wurde heuer begonnen. Nach Fertigstellung des Umbaus sollen rund 530 Quadratmeter zur öffentlichen und wissenschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen. Mit ausreichend Platz ist das knapp drei Hektar große Areal nicht gesegnet. "Fünf Gebäude, ein Bauerngarten, eine Heilpflanzenabteilung und rund 3.000 verschiedene Planzen am Freigelände: Da muss genau geplant werden, wo was angesetzt wird", sagt Brosch, die im Bereich Lehre und Forschung tätig war und auch für den Pollenwarndienst in der Steiermark zuständig ist.

Große Pflanzenvielfalt

In Summe werden die Pflanzen von rund 15 Gärtnern umsorgt. "Im Sommer muss rund um die Uhr jemand da sein."
Kein Wunder, bei allein 5.000 Arten in den Gewächshäusern, darunter Nutzpflanzen wie Ananasstaude, Bananen- und Zimtbaum sowie Kaffeestrauch und exotischen Exemplaren wie Venusfliegenfalle, Schlauchpflanze oder Riesen-Pfeifenwinde. Führungen (kathleen.grüner@uni-graz.at oder 0316/380 56 49) sind dementsprechend sehr beliebt: "Inklusive Events können wir pro Jahr an die 20.000 Menschen bei uns begrüßen."