"Dr. PS" ordiniert mit Pinzgauer
Das Militärfahrzeug ist die Leidenschaft von Mediziner Wolfgang Reisenhofer (57).
Auf den ersten Blick ist alles ganz normal. Wolfgang Reisenhofer sitzt in seiner Ordination am Griesplatz, das Stethoskop in Greifweite. "Mit Hammer und Schraubenzieher komme ich überall hin", sagt er und grinst. Wie bitte? Nein, nein, keine Sorge. Der Herr Doktor spricht nicht von seinen Behandlungsmethoden, sondern von seiner ganz großen Leidenschaft — den Autos. Genauer gesagt, seinem geliebten Pinzgauer. Und genau mit dem macht er selbst bei Hausbesuchen die Straßen von Graz unsicher.
"Die Faszination für Autos hat sich schon in meiner Jugend abgezeichnet", erzählt Reisenhofer. Damals, in den späten 70ern, glühte er mit aufgemotzten Enten bei Autorennen über den Asphalt. Erst viel später stieg er auf das Miltärfahrzeug um, das ihn heute unter den Grazer Ärzten so einzigartig macht. PS-Urlaube führten ihn von der Lybischen Wüste bis nach Tunesien. "Heuer geht es nach Sardinien. Da freue ich mich schon sehr darauf", sagt der Mediziner.
Zurück in der Sprechstunde. Der Blick fällt auf ein unscheinbares Kasterl, auf dem die Nachbildung eines menschlichen Herzens steht. Aber nicht nur. Direkt daneben findet man einen Zweizylindermotor. "Damit kann ich Patienten mit Herzproblemen ihr Leiden gut erklären", sagt Reisenhofer.
Sein Hobby sei, das betont der Arzt, nämlich ganz und gar kein Gegensatz zu seinem Berufsalltag. "Wenn etwas kaputt wird, müssen wir improvisieren und basteln. Das gilt bei Autos und beim Menschen", sagt der zweifache Familienvater.
Mit seinem Pinzgauer ist Reisenhofer bei Hausbesuchen auch auf den Grazer Straßen unterwegs. Nur: Das genehmigte Blaulicht bleibt meistens unsichtbar: "Irgendwie find ich's ein bisschen komisch. Deshalb hat ich es mit einer Haube abgedeckt." Ja, auch im Improvisieren hat Reisenhofer einen Doktortitel verdient.
Dr. Wolfgang Reisenhofer
Arzt für Allgemeinmedizin
Griesplatz 11, 8020 Graz
Tel.: 0316/71 24 23
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