Drogen: Mütter klagen an

Wie viele Drogenkranke müssen noch sterben, bevor die Politik handelt? | Foto: *geopho.com
  • Wie viele Drogenkranke müssen noch sterben, bevor die Politik handelt?
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Wird Abhängigen in der Grazer Sigmund-Freud-Klinik (LSF) der „sichere“ Missbrauch von Ersatzdrogen beigebracht? Diese Frage sorgte nach unserem letztwöchigen Enthüllungsbericht für ordentlich Gesprächsstoff. Von „das stimmt nicht“ (siehe Leserbriefe unten) bis hin zu „mein drogenabhängiger Sohn hat mir das Gleiche berichtet“, reichen die Reaktionen.

Aber zuvor gibt’s noch einmal die Story in Kurzfassung: Gemeinsam mit Gemeinderat Thomas Rajakovics haben wir Leute aus der sogenannten „Szene“ getroffen, sie berichteten vom Ersatzdrogenmissbrauch im LSF. Hintergrund: Gängige „Medikamente“, wie zum Beispiel Substitol, sind so gemacht, dass sie eigentlich nur oral in Tablettenform eingenommen werden können. Das aber verschafft nicht denselben „Kick“. Also kochen sich viele Süchtige die Tabletten auf und spritzen sich den Stoff – mit dem Risiko tödlicher Nebenwirkungen ...

Eine Tragödie, der man trotz vieler Kontrollen nicht Herr wird – darum habe man den Patienten das sichere Aufkochen und Spritzen gezeigt. Doch stimmt das? Vom ärztlichen Direktor des LSF, Michael Lehofer, gab’s ein heftiges Dementi. Rajakovics allerdings will Zeuge eines Telefonats gewesen sein, bei dem eben ein solcher „Schulungstermin“ besprochen wurde. Diesen Vorwurf bekräftigt nun auch die Mutter eines Drogenkranken (Name der Red. bekannt): „Mein Sohn hat mir das Gleiche gebeichtet“, berichtet sie. Was genau? „Na dass im LSF gezeigt wird, wie man sich Substitol spritzen kann.“

Sie fordert mehr Ärzte. Ein Wunsch, den wir dieser Tage oft gehört haben, genauso wie jenen nach einer Grundsatzdiskussion übers Ersatzdrogenprogramm. „Mein Sohn ist seit 13 Jahren opiatabhängig, richtig bergab ging’s mit ihm aber erst bei Substitol. Das ist schlimmer als Heroin und gehört verboten“, meldete sich eine weitere Mutter zu Wort (Name der Red. ebenfalls bekannt). Gerade einmal eine Viertelstunde habe es gedauert, bis ihr Sohn die Ersatzdroge verschrieben bekam. „Im LSF hatte ich das Gefühl, das allen egal ist, was mit meinem Sohn passiert.“

Vorwürfe, die allesamt hart sind. Rajakovics fordert eine Untersuchungskommission.

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