Feierlich eingeweiht
Eigene Gasse für Armenpfarrer Wolfgang Pucher
Seit heute gibt es in Graz offiziell die Wolfgang-Pucher-Gasse. Damit wird dem 2023 verstorbenen Armenpfarrer ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Der Ort könnte nicht besser gewählt sein: Denn die frühere Heßgasse zwischen Laudongasse und Starhemberggasse im Stadtbezirk Lend ist eng mit dem Wirken von Pfarrer Wolfgang Pucher verbunden. Auf sein Betreiben hin wurde die Gasse 1986 aus dem Stadtplan entfernt, da die Wohnadresse als Standort mehrerer Delogiertenhäuser zu einer sozialen Stigmatisierung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner beitrug.
Heßgasse heißt jetzt Wolfgang-Pucher-Gasse
Schon damals hatte man die Adressen der Heßgasse den umliegenden Gassen zugeordnet, das wird auch in Zukunft so bleiben. Die seither namenlose Gasse trägt nun aber im Gedenken den Namen von Wolfgang Pucher. Die Straßenschilder in der Wolfgang-Pucher-Gasse wurden heute in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der VinziWerke enthüllt.
Thomas Ferk, der neue Obmann der VinziWerke Österreich bekräftigte nochmals: „Pfarrer Wolfgang Pucher hat sich schon vor der Gründung der VinziWerke für Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt." Die Heßgasse sei symbolisch für das Unrecht, das Personen, die ohnehin in großer Armut leben mussten, widerfahren sei. Puchers Wirken habe genau in dieser Gasse in der ehemaligen Delogiertensiedlung begonnen. "Was diese Wohngebäude heute repräsentieren – nämlich Gemeinschaft, Unterstützung, Integration, Multikulturalität – ist ein Ausdruck dessen, wie viel Pfarrer Pucher bewegen und zum Besseren wenden konnte", so Ferk.
"Wichtig, dass Puchers Name in Erinnerung bleibt"
Pater Bernhard Pesendorfer, der geistliche Beirat der VinziWerke und Pfarrer von St. Vinzenz ergänzte: „Pucher war es als Lazarist und Priester wichtig, den Menschen nachzugehen und zu wissen, wie sie leben." Wie sich die Situation dieser Wohnhäuser seit seiner Bestellung als Pfarrer von St. Vinzenz 1973 entwickelt habe, sei ein Ergebnis seiner mitmenschlichen Sensibilität: "Jede Wohneinheit verfügt heute über ein eigenes Bad, das komplette Gebäude wurde saniert, ein Raum zur Begegnung und für Gemeinschaft wurde geschaffen, in dem jährlich gemeinsam das Weihnachtsfest gefeiert wird, Menschen können hier in Würde zusammenleben."
Nicht zuletzt wegen des gemeinschaftlichen Engagements vieler Menschen könne man von Graz zu Recht von der "Menschenrechtsstadt" sprechen. "Nicht nur in der Kirche, sondern auch im Miteinander dieser Stadt erachte ich es deshalb als wichtig, dass sein Name und sein Tun in Erinnerung bleiben", so Pesendorfer.
Zur Enthüllung der Straßentafel war auch jede Menge Politikprominenz, angeführt von Bürgermeisterin Elke Kahr, "angereist".
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