Ein Experte erklärt die Sucht
Roman Sander ist Tabakentwöhnungsexperte des Landes Steiermark.
Ab wann bin ich süchtig?
Man erkennt die Abhängigkeit, wenn man ohne Zigarette nicht mehr auskommt. Bei leichter Abhängigkeit hält man es mehrere Stunden oder sogar Tage ohne Zigarette aus, bei starker Abhängigkeit kann man bereits nach zwei bis drei Stunden unruhig, gereizt oder unkonzentriert werden.
Wie kann ich die Sucht besiegen?
Viele schaffen es alleine. Aber es gibt auch Unterstützungsmöglichkeiten wie etwa Akupunktur, Hypnose oder Nikotinersatzprodukte wie Kaugummis oder Pflaster aus der Apotheke, die dabei helfen können. Es gibt aber auch alte Bauernregeln: Holzknechte haben früher Brennnesseln in ihren Händen zerrieben, um sich durch den Schmerz vom Verlangen nach dem Tabak abzulenken. Bei vielen ist aber zusätzlich der verhaltenstherapeutische Ansatz, wie etwa das Seminar "Rauchfrei in 6 Wochen" sinnvoll.
Was ist die Grundvoraussetzung, um mit dem Rauchen aufzuhören?
Ich muss bereit sein, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der bedingungslose Wille dazu muss nicht von Anfang an da sein, sondern ergibt sich mit der Zeit. Rauchfrei zu werden ist ein Prozess.
Was passiert mit mir, wenn ich aufhöre zu rauchen?
Entzugserscheinungen können von Gereiztheit, Hitzewallungen und Verdauungsstörungen bis hin zu Schlafstörungen und plötzlich auftretender, tiefer Traurigkeit reichen. Bei manchen treten diese sehr stark auf, bei anderen kaum. Die Symptome können in der Regel von einigen Tagen bis zu zwei bis drei Wochen auftreten.
Wann ist die Sucht besiegt?
Wenn man einen Monat keine Zigarette mehr geraucht hat, gilt man als rauchfrei. Das Verlangen nach einer Zigarette kann bei bestimmten Anlässen aber auch noch nach mehreren Jahren immer wieder auftauchen. Grundsätzlich gilt aber: je öfter ich Verlockungen widerstehe, desto leichter fällt es mir, rauchfrei zu bleiben.
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