Ein Grazer im Iran
Der Jus-Student Clemens Frölich hat drei Monate in Teheran gelebt.
"Ich werde mich bestimmt nie wieder über den Verkehr und die Luftverschmutzung in Graz beschweren", lacht der Student wenige Tage nach seiner Rückkehr aus der iranischen Hauptstadt. "Das Straßennetz wurde für vier Millionen Autos gebaut, jetzt gibt es zehn Millionen. Für die zwei Kilometer zu meiner Arbeit habe ich eine Stunde gebraucht." Während seines dreimonatigen Aufenthalts in Vorderasien war das aber bei Weitem nicht die einzige Überraschung für Clemens Frölich. Von Juli bis September war er Praktikant bei der österreichischen Botschaft im Iran – eine Zeit, die er rückblickend als die spannendste in seinem Leben bezeichnet.
Falsche Vorurteile
Und das, obwohl er vor seiner Abreise noch mit der Erfüllung einiger Vorurteile gerechnet hatte: "Ich dachte, ich werde nur verschleierte Frauen sehen und mit bösen Blicken beäugt werden, weil ich ein Westler bin." Die Realität sah dann aber ganz anders aus: "Ich wurde sofort mit offenen Armen aufgenommen. Die Menschen sind sehr an Ausländern interessiert und haben mit dem Regime oft nichts am Hut. Viele tragen Gucci-Kopftücher und trinken Coca Cola." Die prägendsten Erlebnisse waren für den Grazer Einladungen bei iranischen Familien: "Die Gastfreundlichkeit ist beeindruckend und die Menschen wollen einen überzeugen, dass auch im Iran ganz normale Menschen leben." Bei Clemens Frölich haben sie es geschafft.
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