Geburtshilfe durch Fans

"Bathtub Rituals", das neue Album von Susana Sawoff, kann noch bis 31. März auf "Startnext" unterstützt werden. | Foto: Hanna Malou
  • "Bathtub Rituals", das neue Album von Susana Sawoff, kann noch bis 31. März auf "Startnext" unterstützt werden.
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Viele helfen mit kleinen Beträgen, große Ideen zu verwirklichen: Kurz "Crowdfunding" oder – ein bisschen länger – eine alternative Form der Finanzierung, die meist über Online-Plattformen wie "Startnext" oder "Indiegogo" abgewickelt wird und mit der immer mehr, meist junge, Unternehmer ihre Projekte verwirklichen wollen.
Dabei gibt es verschiedene Modelle, mit unterschiedlichen Gegenleistungen für Investoren: Zum Beispiel "Donation based Crowdfunding", bei dem oft Projekte aus der Kreativ-, Kultur- und Kunstszene ohne Gegenleistung unterstützt werden, das "Equity based Crowdfunding", bei dem man für sein Geld eine Beteiligung bekommt, oder das "Reward based Crowdfunding", bei dem die Geldgeber eine materielle oder ideelle Anerkennung erhalten.

Vorfinanzierung
Die Grazer Sängerin Susana Sawoff hat sich für das letztgenannte Modell entschieden. Nach dem Beispiel von Zach Braff (Hauptdarsteller der Serie "Scrubs"), der so seinen letzten Film finanzierte und der Sängerin Amanda Palmer, die für ihr letztes Werk 1,3 Millionen Euro sammeln konnte, versucht nun auch die Jazz-Popperin – mit ihrem Debüt u. a. Künstlerin des Monats auf FM4 – via Crowdfunding Geld für ihr nächstes Album aufzutreiben. "Ich möchte aber nicht in die Bittsteller-Rolle treten", stellt Sawoff klar. "Für die Unterstützung erhält man Gegenleistungen, die auch dem jeweiligen Wert entsprechen." So gibt es für den Betrag von 20 Euro etwa das neue, signierte Album Bathtub Rituals inklusive Versand, für 1.800 Euro erhält man ein privates Konzert ihres Trios (mehr auf startnext.com/www-susanasawoff-com).
Die Unterstützung erfolgt also in Form von Vorbestellungen auf tatsächliche Produkte – das Geschäft ist allerdings erst gültig, wenn die ganze zur Finanzierung veranschlagte Summe auch erreicht wird: Susana Sawoff hat noch bis 31. März Zeit, um ca. 1.500 Euro zu sammeln und auf die von ihr geplanten 4.000 Euro zu kommen.

Aus der Not geboren
"Die gesamten Albumkosten machen mit Studio, Tontechniker, usw. 15.000 Euro aus. Da muss man sich schon überlegen, wie man das zusammenbekommt", erklärt die Musikerin, deren Crowdfunding-Versuch aus der Not heraus geboren wurde – so gebe es hierzulande laut Sawoff immer weniger Förderungen aus öffentlicher Hand. "Ich bin aber auf jeden Fall zufrieden und freue mich, dass schon jetzt so viele Leute CDs von mir gekauft haben."

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