Steirische Initiative
Gemeinsam gegen Gewalt, gemeinsam für mehr Schutz
In allen steirischen Spar-Filialen werden in den kommenden Wochen mehr als 25.000 Info-Folder mit Kontaktdaten von Gewaltschutzeinrichtungen aufgelegt, auf Tausenden Kassabons wird die Nummer des Gewaltschutzzentrums aufgedruckt und mit Plakaten auf das Thema aufmerksam gemacht – eine gemeinsame Initiative des Landes, des Gewaltschutzzentrums und der Handelskette. „Gewalt ist keine Privatsache, sondern sie geht alle an. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Betroffenen den Weg heraus zu ermöglichen“, betonte Soziallandesrätin Doris Kampus. „Mein besonderer Dank gilt Spar Steiermark für die Zusammenarbeit.“ Spar-Steiermark Geschäftsführer Christoph Holzer ergänzt: „Wir unterstützen gerne bei diesem wichtigen Thema und helfen mit, die steirische Bevölkerung zu sensibilisieren.
Tragischer Hintergrund
„Viele Frauen leben in chronischen Gewaltbeziehungen, oft wissen sie gar nicht, in welch gefährlichen Situationen sie sich befinden“, hob Marina Sorgo vom Gewaltschutzzentrum hervor. „Sich jemandem anzuvertrauen, ist wichtig. Frauen schämen sich oft dafür, was ihnen „passiert“ ist. Sie sind nicht für die Gewalt verantwortlich und können Hilfe von Fachkräften erwarten.“ Das Gewaltschutzzentrum gibt es bereits 25 Jahre, jährlich betreut es rund 3.000 Personen.
Diese Kampagne setzt die Bemühungen für mehr Gewaltschutz in der Steiermark fort. Dank des Gewaltschutzeinrichtungsgesetzes haben Frauen in der Steiermark einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe in Gewaltsituationen. Bereits im Vorjahr wurden die Budgetmittel um mehr als zehn Prozent auf rund 6,5 Millionen Euro erhöht. Regelmäßig tritt der Gewaltschutzbeirat als Beratungsgremium zusammen. Aus dieser Tätigkeit resultieren innovative Gewaltschutzmaßnahmen wie zum Beispiel für Menschen mit Behinderung (eine oftmals vergessene Gruppe Betroffener) sowie zuletzt die Einrichtung von niederschwelligen Krisenwohnungen in den steirischen Regionen, um Frauen in Fällen von Gewalt eine sichere Möglichkeit zur persönlichen Neuorientierung zu geben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die opferschutzorientierte Arbeit mit den Tätern, auch unter Einbindung der Familien.
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