Geschichte für die Zukunft konservieren

- Das Steiermärkische Landesarchiv auf einen Blick
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Das Steiermärkische Landesarchiv umfasst als „Gedächtnis des Landes“ Dokumente aus 1.200 Jahren.
Politik, Krisen, Katastrophen, gesellschaftliche Veränderungen, vermeintlich Alltägliches: Geschichte wird ständig gemacht, aber wie können Historiker zukünftiger Generationen die richtigen Schlüsse aus den Ereignissen unserer Zeit ziehen? Eine wichtige Rolle erfüllen dabei Institutionen wie das Steiermärkische Landesarchiv, wo auf über 61.000 Laufmetern (das entspricht etwa der Strecke von Graz bis nach Kapfenberg) die Geschichte des Landes für unsere Nachfahren konserviert wird und zu dem wir die wichtigsten Informationen in der WOCHE-Grafik (Bild) zusammengefasst haben.
Bleibender Wert
Doch was ist es eigentlich wert, in so einem Archiv gelagert zu werden? „Unser Aufgabengebiet lässt sich ganz einfach zusammenfassen“, erklärt Josef Riegler, seit 2003 Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs. „Alle Unterlagen – unabhängig davon, ob sie analog, digital, Bilder oder Dokumente sind – die für die Geschichte der Steiermark wichtig sind und bleibenden Wert haben, werden von uns ins Archiv übernommen.“ Dazu gehören neben allen steirischen Grundbüchern bis ins Jahr 1984 etwa auch Dokumente wie die „Georgenberger Handfeste“ aus dem Jahr 1186, in der festgelegt wurde, dass nach dem Tod des steirischen Herzogs der Herzog von Österreich auch steirischer Landesfürst sein soll.
Delikates
Dabei wird ein Zeitraum von 1.200 Jahren abgedeckt – vom späten 8. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Das älteste Stück im Haus ist ein Vergilfragment, das in den 1950er-Jahren nur durch Zufall entdeckt wurde und über einen delikaten Inhalt verfügt, wie Josef Riegler weiß: „Der alternde Dichter klagt, dass er sich mit den jungen Knaben nicht mehr so vergnügen kann, wie er das gewohnt war.“


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