Leser Manfred Uttenthaler fordert
Graz braucht Oberleitungs-Busse im Stadtverkehr!

Sieht in der Anschaffung von O-Bussen große Vorteile für Graz: Manfred Uttenthaler | Foto: KK
  • Sieht in der Anschaffung von O-Bussen große Vorteile für Graz: Manfred Uttenthaler
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Niedrigere Kosten, keine Erschütterungen, wenig Lärm: Grazer wünscht sich ein O-Bus-Netz wie in Salzburg.

Die Mobilität befindet sich auch in Graz im Wandel: Kein Tag vergeht, an dem nicht über neue Möglichkeiten, wie man den zunehmenden Verkehr in den Griff bekommen könnte, diskutiert wird. Investitionen fließen vor allem in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, der Fokus liegt aktuell auf der Erweiterung des Straßenbahnnetzes. Geht es nach WOCHE-Leser Manfred Uttenthaler, führen die geplanten Maßnahmen in die falsche Richtung: "Wenn man umweltfreundliche Erweiterungen rasch umsetzten will, kommt man am Oberleitungsbus nicht vorbei."

Strom aus der Oberleitung

Im Gegensatz zu herkömmlich im Stadtverkehr eingesetzten Bussen werde dieser nicht von einem Verbrennungs-, sondern von einem oder mehreren Elektromotoren angetrieben. "Auch der O-Bus bezieht seinen Strom, analog zur Straßenbahn, aus der Oberleitung über der Fahrbahn, er ist aber nicht an eine Spur gebunden." Zwar seien batteriebetriebene Busse im Rahmen der Beschaffung günstiger, "allerdings haben sie aufgrund des Gewichtes der Batterien und diverser Ladungs- sowie Entladungsverluste eine schlechtere Öko-Bilanz", sagt der ehemalige HTL-Professor, der seit 1973 in Graz lebt.

Was Graz schon hatte ...

Vom O-Bus ist er schon aus seiner Schulzeit, die er davor in Salzburg verbracht hat, angetan.
Im Gegensatz zu einer Straßenbahn verursacht er keinen Lärm, man spürt keine Erschütterungen und benötigt auch keine verstärkten Brücken, wie das in Graz im Zuge der Innenstadtentflechtung der Fall sein wird. Darüber hinaus kann der Oberleitungsbus ausweichen und hat einen kürzeren Bremsweg." Was heute kaum mehr jemand weiß: Auch in der Murmetropole verkehrten in den Jahren 1941 bis 1967 O-Busse (siehe WOCHE-Wissen rechts). Heute gibt es nur zwei verbliebene Systeme in Salzburg und Linz.

Die Frage der Kosten

Vor allem hinsichtlich der Kosten plädiert Uttenthaler für die Errichtung eines O-Bus-Netzes. "Laut Infos der Salzburg AG liegen die Gesamtkosten für einen Kilometer Oberleitung je nach Bauart der Fahrleitung zwischen 300.000 und einer Million Euro, ein Gelenk-O-Bus kommt auf rund 800.000 Euro. Wenn man jetzt zum Beispiel eine O-Bus-Linie vom Parkplatz Fölling über die Heinrichstraße zum Hauptbahnhof führt, liegen die Kosten für diese Acht-Kilometer-Strecke bei 16 Millionen Euro. Ein Straßenbahnbau ist wesentlich teurer."

Eine weitere Linie könnte vom Bahnhof Puntigam über den Lendplatz zum zukünftigen Bahnhof Gösting, eine dritte von Waltendorf nach Eggenberg verlaufen. "Ich würde mir künftig einen Mix aus herkömmlichen und O-Bussen wünschen."

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In Österreich gibt es mittlerweile nur mehr zwei Oberleitungsbussysteme. In Salzburg hat sich das O-Bus-Netz seit 1973 aber sogar mehr als verdoppelt.

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