Holding Graz
Graz: Keine Ticketautomaten an Haltestellen

Bleiben in Betrieb: Die Ticketautomaten in den Grazer Straßenbahnen. | Foto: WOCHE
  • Bleiben in Betrieb: Die Ticketautomaten in den Grazer Straßenbahnen.
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Die Ankündigung der "Graz Linien" (Holding) künftig in Straßenbahnen und Bussen keine Fahrscheine mehr zu verkaufen, sondern diese nur mehr über Ticketautomaten und das App "Graz Mobil" an den Mann oder die Frau zu bringen, hatte für große Aufregung gesorgt (die WOCHE berichtete).

Ticketverkauf bis 2024 in Bus und Bim

Jetzt heißt es seitens der Stadt aber "Kommando retour": Der Koalitionsausschuss der schwarz-blauen Stadtregierung hat sich für eine vorsichtigere und längerfristige Lösung entschieden. So wird das derzeitige System mit dem Fahrscheinverkauf in Bussen und den Automaten in den Bims noch zumindest bis 2024 in Kraft bleiben. Damit erspart man sich auch die budgetierten 1,5 Millionen Euro, die man für die Errichtung von 100 Ticketautomaten an Bushaltestellen in die Hand nehmen hätte müssen.

Rabatt für Fahrkartenkauf per App

Langfristig sei es aber schon das Ziel, die Busfahrer zu entlasten, heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl, dies sei notwendig, um die Fahrplanstabilität gewährleisten zu können.
Ein paar Zahlen, die diese Vorgehensweise untermauern: Die Holding der Graz Linien verkaufte im Jahr 2017 über fünf Millionen Fahrscheine, darunter Stundenkarten, 24-Stundenkarten, Wochenkarten, Monatskarten. Knapp zwei Millionen Fahrscheine wurden davon in den Bussen verkauft. Somit werden rund 63 Prozent jetzt schon außerhalb von Bussen verkauft. "Wir wollen mit einer guten Handy-Lösung den Verkauf der Tickets in den Bussen auf ein Viertel herunterbringen. So dass nur mehr rund 500.000 Tickets in den Bussen von Touristen gekauft werden", so das Bürgermeister-Büro. Um die Verweildauer der Busse an den Haltestellen zu verkürzen, strebe man an, dass künftig durchschnittlich bei zwei Karten pro Tag und Haltestelle durch die Busfahrer verkauft werden. Derzeit liegt der Wert bei rund acht Fahrscheinverkäufen pro Haltestelle täglich.
Die Holding Graz werde also weiter intensiv daran arbeiten, das App "Graz Mobil" kundenfit und attraktiv zu machen. Weitere geplante Maßnahmen: Noch stärkere Bewerbung der Jahreskarten, außerdem wolle man den Fahrkartenkauf per App mit einem Rabattsystem (ähnlich wie bei den ÖBB) attraktiver machen, sprich: Wer die Karte am Handy kauft, soll sie künftig günstiger bekommen.

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