Hallo, Öffnung: Grazer Gastronomen sind heiß auf Gäste

Wissen Sie noch, was Sie am 2. November 2020 gemacht haben? Im Normalfall spielt das auch keine Rolle, aber die Wahrscheinlichkeit liegt hoch, dass Sie ein letztes Mal vor dem Lockdown beim Lieblings-Wirt auf ein Essen vorbeigeschaut haben. Unendlich lange musste die Gastronomie aufgrund der Pandemie geschlossen bleiben, jetzt geht es aber endlich wieder los. Der 19. Mai steht ganz im Zeichen der großen Öffnungen, auch die Grazer Bars, Cafés und Restaurants stehen in den Startlöchern. Die Szene ist voller Vorfreude, leise Zweifel ob der Auflagen schwingen aber mit. 

Buchungslage ist nicht schlecht

"Die Leute sind wahnsinnig ausgehungert, manche haben gleich in sechs Lokalen gleichzeitig reserviert", schmunzelt Top-Koch Christof Widakovich, der unter anderem das El Gaucho, das El Pescador und Schlossbergrestaurant "schupft". Vor allem in seinem Steak- und Fischlokal sei die Buchungslage zum Start sehr gut, "aber man darf das alles nicht überbewerten. Unsere Stammgäste sind uns wirklich treu geblieben, wie die Lage in zwei, drei Wochen nach dem ersten Run aussieht, wissen wir aber nicht." Dazu würden weiterhin Touristen, große Gruppen und Hochzeitsgesellschaften fehlen. Auch die strengen Auflagen könnten gewisse Gäste abschrecken. "Wir sind jedenfalls wieder froh, unsere Gäste bewirten zu können."

Gäste sind hungrig

Sieben Monate Stillstand sind auch für Judith Schwarz von der Aiola-Gruppe (Landhauskeller, Aiola im Schloss etc.) mehr als genug. "Wir freuen uns extrem aufs Comeback." Die Vorgaben (3-G-Regel beim Eintritt, Kapazitätsbeschränkungen) seien freilich nicht kein Zuckerschlecken, "es ist aber irrsinnig wichtig, dass es wieder losgeht. Die Leute sind gierig, wieder auswärts zu essen. Zu Beginn der Krise haben viele ja gern daheim gekocht, jetzt wollen sie sich aber wieder bedienen lassen." In der ersten Woche ist man bereits gut gebucht, wie es dann weitergeht, steht in den Sternen. "Wir sind aber optimistisch."