Hier werden Schüler zu Designern
Schräg: Schnauzbart, Kondom-Verpackung und Postkarte von Ortweinschülern sind auf Festivals erhältlich.
Es ist nicht die typische Schulaufgabe: Entwirf eine Kondom-Verpackung. So geschehen an der HTBLVA Ortwein in Graz. Und: mit Erfolg bestanden.
Elf Schüler haben kleine Kartons für den besonderen Inhalt designt, die in diesem Sommer auf vielen Musikfestivals landen werden: etwa in Hosen- und Handtaschen am Nova Rock oder den Konzerten in Wiesen. Denn der Radiosender FM4 verteilt die Kondome nun als Werbegeschenke an seinen Ständen vor Ort.
Die Schüler haben ein Semester lang im Fach "Entwurf" an dem Projekt gearbeitet. 4.000 Verpackungen wurden in Kooperation mit der Medienfabrik gedruckt.
"Wir haben mit unserer Idee bei FM4 angefragt und der Sender war sofort begeistert", erzählt der verantwortliche Lehrer Stefan Buchberger. Der Hintergrund: Safer Sex gerade auf rauschenden Festivals nicht aus den Augen zu verlieren.
Doppelt nützlich
Ein wichtiger Aspekt der Design-Aufgabe: Die Verpackung muss einen Mehrwert haben, damit sie nicht schnell im Müll landet, sondern als Werbeträger taugt.
Die Idee der Schülerin Elisa Payer (17) hat gepunktet: Man kann den Karton auffalten, sodass ein "Bitte nicht stören"-Schild entsteht – passend, um es an Camping-Bus, Zelt oder Zimmertür zu hängen. Die Rückseite bietet Platz für eine eigene Botschaft.
Der Radiosender war übrigens auch begeistert von anderen Entwürfen der Schüler – und hat diese gleich in sein Werbesortiment aufgenommen: Die neue FM4-Postkarte, die sich – richtig gefaltet – in einen Handyhalter mit Boxen-Aufdruck verwandelt, sprich einen "analogen Soundblaster". Und: Klebebärte, also Schnauzer zum Ins-Gesicht-Kleben, die bestimmt viele Konzertbesucher tragen werden.
Was Buchberger bei dem Projekt wichtig ist: "Die Schüler sollen lernen, wie die Realität als Designer funktioniert: Man muss mit Firmen verhandeln, es gibt viele Schritte bis das Produkt fertig ist. Bei dem Projekt lernen sie bestimmt mehr, als wenn wir für die Schublade arbeiten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.