Zum Nationalfeiertag
In Graz werden nicht nur Österreichflaggen gehisst

Am Hauptplatz, in der Herrengasse und am Schlossberg werden von der Stadt Graz zum Nationalfeiertag Flaggen gehisst.  | Foto: C. Lamprecht
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  • Am Hauptplatz, in der Herrengasse und am Schlossberg werden von der Stadt Graz zum Nationalfeiertag Flaggen gehisst.
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Zum Nationalfeiertag hisst die Stadt 20 Österreich-Fahnen, aber auch andere Flaggen sind am Vormarsch und zieren vermehrt das Stadtbild. Aber warum zeigen Staat und privat Personen überhaupt "Flagge"?

GRAZ. Der 26. Oktober ist österreichischer Nationalfeiertag – ein Tag, der jährlich auch im Zeichen der Flagge steht. So hisst die Stadt beispielsweise 20 Österreich-Flaggen in der Innenstadt, sechs am Hauptlatz, sechs in der Herrengasse und acht im Herbersteinpark am Schlossberg. Diese 20 sind aber bei weitem nicht die einzigen Flaggen, die das Grazer Stadtbild prägen. Bis vor Kurzem hingen drei ukrainische Flaggen als Solidaritätsbekundung am Grazer Hauptplatz, nun befindet sich eine israelische Flagge am Rathaus. Aber auch in privaten Gärten und auf Balkonen findet man vermehrt Flaggen, wie beispielsweise Regenbogen- oder Sportvereinsflaggen. Aber warum "zeigt die Stadt Flagge"?

In den letzten Jahren fanden sich auch viele Ukraine-Flaggen als Teil des Grazer Stadtbilds wieder.  | Foto: MeinBezirk.at
  • In den letzten Jahren fanden sich auch viele Ukraine-Flaggen als Teil des Grazer Stadtbilds wieder.
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Flagge als Zugehörigkeitssymbol

Für Soziologe Dieter Reicher von der Universität Graz erfüllt die Flagge einen ganz speziellen Zweck: "Sie ist ein Symbol, mit dem sich Menschen identifizieren können." Das sei vor allem für eine "vorgestellte Gemeinschaft" wie einen Staat wichtig und würde Loyalität schaffen, führt der Experte weiter aus. Der Begriff "vorgestellte Gemeinschaft" bezieht sich darauf, dass, anders als in der eigenen Familie zum Beispiel, kein Österreicher alle anderen Österreicherinnen und Österreicher kennt. Auf die Gesamtbevölkerung gesehen kennen die meisten eigentlich sogar ziemlich wenig Mitglieder dieser "Gemeinschaft", sie existiert also in unserer Vorstellung. Reicher: "Die Flagge hilft dabei, dass die Vorstellung weiterlebt."

Eine weitere Flagge, die in den letzten Jahren immer präsenter wurde war die Regenbogenflagge.  | Foto:  Raphael Renter/Unsplash
  • Eine weitere Flagge, die in den letzten Jahren immer präsenter wurde war die Regenbogenflagge.
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Internet als treibende Kraft

Ähnlich stellt es sich auch bei nicht staatlichen Gemeinschaften, wie bei der LGBTIQ-Community oder auch einem Fußballverein, dar. Reicher betont, dass es sich hierbei um "Solidaritätsgemeinschaften" handle, die hauptsächlich übers Internet kommunizieren und sich persönlich auch kaum kennen würden. Die Flagge wird verwendet, um Zusammenhalt zu zeigen, vor allem online. Beispiel dafür sind "Smileys" vor oder nach dem Nutzernamen oder Flaggen-Filter auf Profilbildern in den sozialen Netzwerken. Diese Entwicklung trägt auch dazu bei, dass viele Flaggen aus dem Internet wieder in die reale Welt, auf Balkone und in Vorgärten zurückkehren.

Österreichische Flaggen auf Balkonen oder in Gärten sind im Vergleich zu anderen Staaten eher selten zu sehen, was für den Experten mit dem Zugang der Österreicherinnen und Österreicher zum Thema Nationalstolz zu tun hat.  | Foto: Pixabay
  • Österreichische Flaggen auf Balkonen oder in Gärten sind im Vergleich zu anderen Staaten eher selten zu sehen, was für den Experten mit dem Zugang der Österreicherinnen und Österreicher zum Thema Nationalstolz zu tun hat.
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Im Vergleich zu anderen Staaten, wie beispielsweise den USA, sieht man dabei die eigene Staatsflagge verhältnismäßig selten. Die Erklärung dafür liegt für Reicher in der Vergangenheit des 20. Jahrhunderts: "Österreich ist geschichtlich ein gebrochenes Land, der Nationalstolz ist nicht so sicher wie in anderen Staaten."

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