Blindenführhündin in Ausbildung
Lena beim Training (Teil 2) – Unterwegs in der Stadt

"Kommst du mit mit uns? Wir gehen in die Stadt!"
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  • hochgeladen von Ulrike Walner

Mitten im Weg steht ein „vergessenes“ Einkaufswagerl! Wer nichts sehen kann, läuft hinein... Aber Lena hat die Gefahr erkannt und führt Herrn O., ihren blinden menschlichen Trainingspartner, um den Einkaufswagen herum.
Beim Überqueren von Straßen zu helfen – das ist eine besonders wichtige Aufgabe von Blindenführhunden. Lena hat bei ihrem Training für die Prüfung schon gelernt, einen Zebrastreifen zu finden („Such Zebra“). Manche sind mit Ampeln („Such Ampel“ kennt Lena auch schon...) versehen, manche sind ohne Ampeln – und manche haben davor noch einen Radweg, der sicher überquert werden muss.
„Such Bord“ bedeutet für Lena, dass sie eine Gehsteigkante finden und anzeigen soll. Wenn sie mit den Vorderpfoten darauf stehenbleibt, weiß Herr O., dass er nun mit dem Stock die Kante ertasten kann.
Ein großes Problem stellen für blinde oder stark im Sehvermögen eingeschränkte Menschen Fahrzeuge dar, die sich lautlos nähern, oft mit hoher Geschwindigkeit (E-Autos, E-Bikes, E-Scooter, aber auch herkömmliche Fahrräder...). Hier ist besondere Rücksichtnahme auf jene Menschen erforderlich, die nichts sehen können.
Aber auch in sonstigen Situationen ist es wichtig, dem Blindenführhund und seinem Menschen zu helfen. Dazu gehört u. a., sie nicht bei der Arbeit zu stören, den Hund nicht abzulenken, nicht anzufassen, nicht zu streicheln und natürlich nicht zu füttern. Dazu gehört, nach Möglichkeit auszuweichen oder sich auch einmal akustisch bemerkbar zu machen (durch Ansprechen). Übrigens müssen Blindenführhunde keinen Maulkorb tragen und dürfen auch in Geschäfte mit hineingehen.

Lena kann Herrn O. an Schranken vorbeiführen, an Hindernissen alternative Wege suchen – das kann ein verschlossenes Tor sein oder auch eine Baustelle, die den Gehsteig versperrt. Auch ein Baum muss schon mal „umgangen“ werden... Ändert sich der Untergrund, zeigt Lena das durch Verlangsamung des Tempos an.
Wie gedankenlos wir sehende Menschen doch oft durch unseren Alltag eilen!
Lenas Achtsamkeit aber hilft Menschen, die nicht oder nur stark eingeschränkt sehen können, die Wege in ihrem Alltag auch sicherer zu bewältigen sowie unabhängiger und mobiler zu sein.
Auf den Fotos habe ich festgehalten, welche Aufgaben Lena in der Stadt bewältigt hat. Sie kann viele Kommandos befolgen, aber oft muss sie auch selbständig entscheiden, wie eine Situation zu meistern ist.
Neben dieser anstrengenden Arbeit, die hohe Konzentration erfordert, ist es wichtig, dass sie ihr Hundeleben genießen kann – im Sinne der auch für Menschen viel propagierten „Work-Life-Balance“ ;-)

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