Rap-Star Kollegah lief Amok unterm Uhrturm

„Business Waffendeals“ nennt sich die neue Platte von Omega und Amok (v. l.) | Foto: Victory
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  • „Business Waffendeals“ nennt sich die neue Platte von Omega und Amok (v. l.)
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Knallharte Zeilen in Kombination mit Kriminalität ergibt Gangster-Rap. So zumindest die landläufige Meinung – warum diese Klischees schon lange überholt sind und wie die beiden Grazer Amok und Omega den „Rapgott“ Kollegah für ihren YouTube-Hit (40.000 Klicks in zwei Wochen) „Business Waffendeals“ an Bord holten, erzählt das Duo im Interview mit der WOCHE.

WOCHE: Wie viel „Ghetto“ steckt in Graz?
Omega: „Ghetto“ ist ein Modewert und heißt für mich nichts anderes als sozialer Brennpunkt.
Amok: Wobei es sicher auch in Graz Leute gibt, die es nicht so leicht haben. Aber viel „Ghetto“ herrscht sicher nicht.
Also ist Graz alles andere, als die perfekte Basis für eine steile Rap-Karriere?
Omega: Nein. Denn man findet kaum mediale Unterstützung in Graz und ganz Österreich. Obwohl es wirklich eine sehr breit gefächerte Hip-Hop-Szene im Untergrund gibt.
Trotzdem ist es euch gelungen, mit Kollegah den zurzeit angesagtesten deutschen Rapper für euren Track „Business Waffendeals“ an Bord zu holen.
Amok: Das war eigentlich viel easier als wir uns das gedacht haben.
Omega: Über viele Ecken haben wir uns mit Favourite (deutscher Rapper, Anm.) connected.
Amok: Über ihn sind wir dann auf Arves gekommen, der schon für Sido und Fart Tracks produzierte. Und dann wurde der Kontakt zu Kollegah hergestellt.
Omega: Und Anfang 2013 hat er uns dann bereits seinen Part des Tracks übermittelt.
Bis zur Veröffentlichung habt ihr euch aber bis jetzt Zeit gelassen. Warum?
Amok: Das war in erster Linie aus marketingtechnischen Gründen. Denn knapp vor einer Woche hat Kollegah sein neues Album „King“ präsentiert – dadurch wird auch unser Feature momentan besser wahrgenommen.
Hattet ihr auch persönlichen Kontakt zu Kollegah?
Amok: Ich habe ihn backstage bei einem Konzert in Graz getroffen – ein wirklich netter Kerl, gar nicht abgehoben, wie viele andere in der Szene.
Omega: Man merkt gleich, dass er etwas in der Birne hat. (Kollegah studiert Jura, Anm.)
Was eigentlich gar nicht ins typische Gangster-Hip-Hop-Klischee passt …
Omega: Diese Klischees sind völlig überholt. Wir arbeiten mit intelligenten Wortspielen und sämtliche Texte sind natürlich mit einem Augenzwinkern versehen.
Amok: Oberflächlich betrachtet sind viele Texte natürlich eine Aneinanderreihung von vulgären Worten. Doch wenn man richtig zuhört, bemerkt man, dass mehr dahintersteckt als üble Beleidigungen. Ich glaube auch, dass man gerade hier in Graz für Rap noch nicht genug sensibilisiert worden ist.
Woran liegt das?
Omega: Es fehlt die mediale Akzeptanz für Hip-Hop.
Dennoch habt ihr angekündigt, die neue Single eurer Heimatstadt zu widmen.
Amok: Es wird die neue Hymne der Stadt Graz werden.
Omega: Damit wollen wir den Rap-Fokus stärker auf Graz lenken, was uns mit dem Kollegah-Feature bereits gut gelungen ist.
Amok: Das Lebensgefühl in Graz ist einfach geil – so wollen wir der Stadt etwas zurückgeben.

ZUR PERSON

- Die Grazer Amok (22, Student, facebook.com/amokgraz) und Omega (30, im Marketing tätig, facebook.com/dasisomega)
rappen seit mittlerweile über sechs Jahren gemeinsam.
- Die gemeinsame Single „Business Waffendeals“, die sie mit Kollegah aufnahmen, ist ihr bislang größter Erfolg: Auf YouTube (youtube.com/rapausgraz) hat der Track mittlerweile knapp 40.000 Klicks erzielt.

DAS IST KOLLEGAH

- Seit knapp zehn Jahren mischt Kollegah (29), er nennt sich selbst „alleiniger Weltmonarch“, die deutschsprachige Hip-Hop-Szene mit wohldurchdachten Wortspielen und versiertem Vortrag auf.
- Für die Platte „Jung, brutal und gutaussehend 2“ wurde Kollegah mit der goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Vergangene Woche präsentierte der Jura-Student seine neue Platte „King“.

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