Reaktion auf den Artikel „Wir müssen günstiger bauen“ von 5. Dezember.

Ich habe den Artikel "Wir müssen günstiger bauen" mit großer Besorgnis gelesen. Vor allem dass Hr. Geiger, Geschäftsführer der GWS ausdrücklich sagt, dass sämtliche Wohnungen behindertengerecht sein müssen, ist erstens so nicht richtig und zweitens sehr bedenklich. Laut Stmk. Baugesetz müssen die Wohnungen nicht behindertengerecht, sondern nur "anpassbar" sein! Das bedeutet, dass nur Mindeststandards erfüllt werden müssen (z.B. Stufenlose Zugänge) und dass die Sanitärräume einfach umbaubar sein müssen, dass z.B. durch Zusammenlegung von Räumen (wie WC und Bad) die erforderlichen Bewegungsflächen für die Benutzung mit Rollstühlen geschaffen werden können.

Man darf also die Vorgaben, die zu Verteuerungen führen (Energieeffizienz, Klimaschutz etc.) nicht alle einfach in einen Topf werfen. Die Barrierefreiheit von Wohnungen ist vor allem aus zwei Gründen unverzichtbar:
1) Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft werden alt. Immer mehr Menschen werden in Zukunft auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sein und eine barrierefreie Wohnung dringend brauchen!
2) Wird eine Wohnung von vorneherein barrierefrei gebaut, kostet sie kaum mehr. Muss die Barrierefreiheit erst später hergestellt werden, wird es immens teuer! Ob man von vorneherein eine Stufe oder eine Rampe baut, kostet gleichviel. Nachträglich eine Rampe einzubauen ist hingegen sehr teuer, oft sogar unmöglich.

Ich bekomme immer wieder Hilfeansuchen von älteren, plötzlich bewegungseingeschränkten Personen, die von heute auf morgen nicht mehr in ihrer Wohnung bleiben können, weil die Wohnung für einen Rollstuhl einfach nicht geeignet ist. Zu dem Unfall oder der Krankheit (z.B. ein Schlaganfall) kommt dann noch, dass man in dieser schwierigen Situation noch dazu eine andere Wohnung suchen muss. Es ist wichtig, von vorneherein weiter zu blicken und Wohnraum zu schaffen, der auch für den nächsten Lebensabschnitt bewohnbar bleibt!

Die Regelungen über den anpassbaren Wohnbau sind von Vertretern von Menschen mit Behinderung und SeniorInnen hart erkämpft worden und sind sehr sinnvoll. Sie sollen jetzt nicht leichtfertig in Frage gestellt werden.

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