Spieleboom in Graz
Spielen ist schon lange keine "Kindersache" mehr
In Graz wird in allen Altersgruppen immer mehr gespielt, zudem bringen Spiele Generationen zu Tisch. Vom Festival der Spiele bis zum Brettspielsonntag, die Möglichkeiten zu spielen, sind groß.
GRAZ. Graz ist eine Spiele-Stadt, die Bewohnerinnen und Bewohner der Landeshauptstadt spielen gern und viel und das durch alle Altersgruppen, wie Sarah Ulrych, Geschäftsführerin der Landespielothek Ludovico, erzählt: "In Graz zeigt sich schon länger, dass Spielen nicht nur für Kinder ist, sondern es auch ein wichtiger Teil der Freizeitgestaltung von Erwachsenen darstellt." Ein Trend, der sich nun auch immer stärker in die Regionen verbreiten würde. Das zeigt sich auch bei der Ludothek in Graz, wo man so ziemlich alles finden kann, was das Spiele Herz begehrt, von Brett- über Karten- bis hin zu Videospielen.
Gespielt wird dabei nicht mehr nur zu besonderen Anlässen oder bei Parties, sondern auch alleine oder zu zweit. Ein Faktor für den Spieleboom ist für Ulrych auch die Tatsache, dass die heute Elterngeneration die erste sei, die selbst nie aufgehört habe zu spielen. "Sie haben mit Brettspielen begonnen, wechselten dann zu Videospielen und kehren jetzt mit ihren Kindern wieder stärker zu Brettspielen zurück."
Grazer Kinder spielen immer öfter Schach
Dabei schließen sich, ganz im Gegensatz zu so mancher Einschätzung, die verschiedenen Spieleformen gegenseitig nicht aus, sondern ganz im Gegenteil. Ulrych: "Die Menschen machen keinen großen Unterschied mehr ob Brett- oder Videospiel. Wer gerne spielt, spielt beides." Ein interessantes Beispiel, dass bei Ludovico beobachtet wird, ist dass immer mehr Grazer Kinder, die ursprünglich zum Videospielen in die Ludothek kamen, zum analogen Schachbrett greifen, er herrsche ein regelrechter "Schachboom". Noch etwas lässt sich vor allem beim Spielverhalten der Kinder beobachten, es wird immer öfter gemeinsam anstatt gegeneinander gespielt. Auch kooperative Spiele mit Storytelling seien stark am Vormarsch, Ulrych: "Man will als Gruppe ein Abenteuer erleben."
Ältere Generation spielt mit viel Nostalgie
Die ältere Generation habe zu den Spielen noch eine wesentlich stärkere Bindung, was daran liege, dass früher die Auswahl an Spielen wesentlich geringer war und man das gleiche Spiel öfter gespielt habe, wie die Expertin ausführt: "Dadurch schwingt beim Spielen dann auch oft Nostalgie und Erinnerungen an früher mit."
Angebote zu spielen gibt es in Graz unzählige, wie beispielsweise "Spielen im Park", den "Rollenspiel-Stammtisch", den "Bridge-Club" oder auch die "Brettspiel-Sonntage".
Spieltisch als Treffpunkt
Bei Letzterem steht vor allem auch der soziale Aspekt im Vordergrund, wie Brettspiel-Sonntag-Mitgründer Philipp Lacher erzählt. Vom Student auf der Suche nach einem Partyspiel über erfahrene Karten- und Brettspieler bis zur Familie mit Kindern kommen so nämlich alle an einen Tisch und ins Gespräch. Gespielt wird dabei natürlich auch "eine Mischung aus neuen Titeln und Spielen, die in der Vergangenheit besonders gut angekommen sind", wie Lacher weiter ausführt. "Es ist einfach jedes Mal schön zu sehen, wenn jemand das erste Mal zu uns kommt, anfangs noch etwas verhalten ist und dann mit einem Lächeln wieder geht und beim nächsten Mal gerne wiederkommt."
Die nächsten Termine
Der nächste Brettspielsonntag findet am 26. November in der Ghegagasse 29 statt. Zeitgleich, von 24. bis 26. November, steht auch das alljährliche Festival der Spiele im Grazer Rathaus am Programm.
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