Kurienkardinal zu Gast
Steirische Kirche begeht das Jubiläum der Ökumenischen Versammlung

Mit einem Bild der "Mutter von Seckau" verabschiedete Bischof Wilhelm Krautwaschl den römischen Kurienkardinal Kurt Koch. | Foto: Gerd Neuhold/Sonntagsblatt
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  • Mit einem Bild der "Mutter von Seckau" verabschiedete Bischof Wilhelm Krautwaschl den römischen Kurienkardinal Kurt Koch.
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25 Jahre nach der 2. europäischen ökumenischen Versammlung in Graz fand in der Aula der Alten Uni in Graz eine Festveranstaltung statt. Den Festvortrag hielt der Schweizer Kardinal Kurt Koch.

GRAZ. Viele (ältere) Menschen in der Steiermark erinnern sich noch gerne an den Juni 1997: Eine Woche lang war Graz höchst lebendig, als die zweite europäische "Ökumenische Versammlung" stattfand. Es war dies die erste Versammlung, bei der auch die Ostkirchen dabei waren. Beim großen Gottesdienst auf der Passamtswiese hielt der damalige Bischof von Basel die Predigt. Heute ist Kurt Koch Kurienkardinal in Rom – zur Jubiläumsveranstaltung hielt er auf Einladung von Bischof Wilhelm Krautwaschl einen Festvortrag in der Aula der alten Jesuitenuni.

"Herausforderungen der Ökumene"

Koch ist aktuell Präsident des „Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen“, in Graz war er, um über die „ökumenischen Herausforderungen in Europa heute“ zu sprechen. Dafür "schaute er zuerst in den Rückspiegel": In seinem Vortrag verwies er auf das Jahr 1154 mit der gegenseitigen Exkommunikation der Kirchenoberhäupter von Rom und Konstantinopel und der Spaltung zwischen West- und Ostkirche. Im 16. Jahrhundert sei eine weitere Kirchenspaltung erfolgt: „Martin Luther wollte eine Reform der Kirche, forderte eine Rückkehr zum Evangelium. Er wollte keine spaltende Reformation oder gar eine Sonderkirche.“ Die Konsequenz waren allerdings blutige Glaubenskriege und eine Entfremdung unterschiedlicher christlicher Strömungen.

"Zankende Christen"

Das Ergebnis sei, so Koch, dass sich die Christenheit über die Jahrhunderte auseinandergelebt habe. Während in der Westkirche Staat und Kirche zwar partnerschaftlich handeln, aber grundsätzlich getrennt seien, dominiere in der Ostkirche eine Verbindung zwischen Kirche und Staat verbunden mit nationalistischen Tendenzen.

Der Moskauer Patriarch wagt es, den Krieg in der Ukraine religiös zu legitimieren."
Kardinal Kurt Koch

Damit gab es von Koch auch eine klare Botschaft an Aggressor Putin und seinen ihm die Treue haltenden Moskauer Patriarch Kyrill, der es „wagt, den Krieg in der Ukraine religiös zu legitimieren“. Das sei eine absolut unverständliche Position, so Kardinal Koch.

"Glaubwürdigkeit der Kirche"

Am Weg zur mehr Einheit hofft der Kardinal auf zwei Jubiläen: 2025 wird 1700 Jahre Konzil von Nicäa begangen, das wegweisend für die gesamte Christenheit war. Und 2030 folgt 500 Jahre Augsburger Bekenntnis, bei dem es um die Versöhnung und Bewahrung der Einheit gegangen sei. Jedenfalls führe an der Ökumene kein Weg vorbei. „Sie ist notwendig für die Glaubwürdigkeit der Kirche und entspricht dem Willen Gottes“, so Kardinal Kurt Koch.

Dem Festvortrag lauschten zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen die Altbürgermeister Alfred Stingl und Siegfried Nagl, ÖVP-Klubobfrau Barbara Riener, Landesrätin Doris Kampus, Caritas-Direktor Herbert Beiglböck und Superintendent Wolfgang Rehner.

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