Tom Pagels Zeitsprung
Von Feinkost Mild zum kultigen Sandwichclub
Viele haben aufgegeben, doch Traditionslokale stellen sich gegen den traurigen Trend des Wirtshaussterbens. Im Rahmen der Serie "Lokalgeschichten" bittet Rudi Hinterleitner Grazer Gastro-Urgesteine vor den Vorhang – diesmal Thomas Pagel und seinen "Sandwichclub Mild".
GRAZ/INNERE STADT. Gegründet 1956 von Stefan und Sara Mild als "Feinkost Mild", dann weitergeführt von Rose und Edith Mild, den legendären Tanten von Thomas Pagel, der mit seiner Mutter Sieglinde ab 2012 dort "ordiniert". Drei Jahre später startete er die "Mild-Reform" und ließ keinen Stein im Lokal unbearbeitet. Vorbei war die Zeit der Feinkost, Schweinsbraten blieb vorerst im Programm, aber für Tom (42) war die "Sandwich-Ära" in der Grazer Stubenberggasse 7 angebrochen.
Aus der ehemaligen "Rauchkuchl", in der sich Literaten und Künstler die Klinke in die Hand gaben, neben der Jause pafften, was das Zeug hielt, machte er einen Zeitsprung: "Wir mussten reagieren, uns spezialisieren, ohne aber die Vergangenheit ganz sterben zu lassen. Daher gibt es jetzt die Braten von vormals eben im Sandwich-Format." Seine Sandwich-Palette wurde zum Renner, damit blüht das "Mild" auch heute.
Kulinarisches Angebot im Sandwichclub Mild
Damit hat Tom nicht nur neues Publikum angesprochen, sondern auch die älteren Semester fühlen sich im "Mild" wie zu Hause. Seine Sandwiches tragen alle einen Namen und ein Gesicht auf der Speisekarte. So etwa "der Tom" – Roastbeef mit Sauce Cumberland. Oder "die Yasi 2.0" – Orientalischer Hack Digger (100% Beef) mit Joghurt-Minz Sauce. Oder "der Krusch 2.0" – mediterraner Schweinsbraten mit Tomatenpesto. Weiters "der Bertl" – gegrilltes Gemüse mit Ziegenkäse, hausgemachtes Kernöl-Aioli.
Und beim "Alex" wird Pulled Pork mit hausgemachten Krautsalat und BBQ Sauce geboten. Speziell ist auch "der Zucchini Fritz" – hausgemachte Zucchini-Parmesan Sticks mit Chili-Mayo. Und wer nur ein Glaserl heben will, greift zum Gelben Muskateller von Polz, oder eben zu 14 Biersorten. Da findet jeder etwas, sind auch die Preise "bürgerlich", daher stürmen die Leute sein Lokal, dieses hat von Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr geöffnet.
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