Bezirkschefs
Was man von Gries lernen kann und was nicht
Wir haben mit Gries-Vorsteher Michael Rothe von der KPÖ über Pluralität, den Griesplatz und das Müllproblem in seinem Bezirk Gries gesprochen. Es gibt einiges, das Gries lehren kann, aber auch noch lernen muss.
GRAZ. "In Gries hast du alles was du brauchst", rühmt der neue Bezirksvorsteher Michael Rothe von der KPÖ seinen Bezirk. Wohnraum, Gewerbe, Gastro und in der Mitte den City-Park lockten den gebürtigen Kärntner für sein Pharmazie-Studium nach Gries. Während der Zeit an der KF-Uni habe ihn der heutige St. Leonhard-Vorsteher Andreas Nitsche auf die KPÖ gebracht.
Wohnen im 21. Jahrhundert
2017 war Rothe das erste Mal im Bezirksrat, 2019 Stellvertreter, um 2022 schließlich selbst Vorsteher zu werden. Im Innenhof des ehemaligen Dominikanerklosters in der Dreihackengasse zeigt uns Michael Rothe ein besonderes Plätzchen seines Bezirkes. Wohn- und Büroflächen sowie Kindergarten wurden in das historische Gefüge des Klosters integriert und zeigen seiner Meinung nach perfekt, wie Wohnen im 21. Jahrhundert funktionieren kann.
"Es wäre schön, wenn der Griesplatz nicht mehr die Aorta des Vekehrs, sondern nur mehr der Bypass wäre." – Michael Rothe
Griesplatz ist Aorta des Verkehrs
Anlegerwohnungen, die aussehen wie "Schuhkartons" und oft leer stehen würden, gefallen dem neuen Bezirksvorsteher von Gries gar nicht. Auch weil sich der 1,95 Metergroße Apotheker im Altbau nicht so oft den Kopf stößt, bevorzuge er seine Wohnung am Griesplatz. Dieser sei nicht nur einer der wichtigsten Plätze des Bezirks, sondern auch die "Aorta des Verkehrs", was er aber gerne entlastend ändern würde. "Es wäre schön, wenn der Griesplatz nicht mehr die Aorta, sondern nur der Bypass wäre", sagt Rothe. "Grün geht auch mehr. Vor allem wenn ein Starkregen kommt, schwimmt dort alles."
Die soziale Mischung macht's
Was die anderen Bezirke von Gries lernen können? "Gries glänzt mit seiner Pluralität", sagt Rothe. "Hier vermischen sich verschiedenste Bevölkerungsschichten und wir haben nicht so einen homogenen Brei." In einer wirklich offene Stadt gehöre eine gewisse soziale Mischung. Aber es gibt auch eine zweite Seite. "Bei der Mülltrennung kann sich Gries etwas von den anderen abschauen." Aufklärungskampagnen stehen diesbezüglich auf dem Programm. "Wir reden hier von Matratzen, die einfach irgendwo abgelegt werden oder Fleischresten im Papiermüll. Das geht einfach nicht."
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