WOCHE-Familienflüsterer
Wie Entschlossenheit zum Erfolg führt

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WOCHE-Familienflüsterer Philip Streit spricht über Erfolg und Entschlossenheit und hat Tipps fürs Dranbleiben.

Wir alle lieben den Erfolg. Wir lieben ihn für uns selbst oder wenn ihn unsere Kinder haben. Streben nach Erfolg ist ein psychologisches Bedürfnis. Es ist das Streben nach Autonomie und Zugehörigkeit. Zu beachten ist, dass Erfolg neben objektiven Maßstäben immer subjektiv ist, weil jeder für sich selbst Erfolg definiert. Weiters stellt sich die Frage: Wie kommt Erfolg zustande?

Zauberwort Entschlossenheit

Laut neuersten Erkenntnissen der Positiven Psychologie hat Erfolg viel weniger mit Intelligenz und Talent zu tun als wir glauben. Entschlossenheit, auf Englisch „Grit“, heißt das Zauberwort. Die nächste Frage drängt sich sofort auf: Ist uns Grit dann in die Wiege gelegt? Mit nichten! Grit ist lehr- und erlernbar und entsteht durch dreierlei: Erstens dadurch, dass wir unsere Leidenschaften entdecken und uns ihnen mit Maß und Ziel hingeben. Zweitens dadurch, dass wir die nötige Selbstdisziplin entwickeln, um auch über lange Zeit dranbleiben zu können. Und drittens durch die Willenskraft, die wir für Erfolg brauchen. Diese entsteht, man mag es nicht glauben, vor allem durch das Leben guter Beziehungen und liebevoller wechselseitiger Erfahrungen mit anderen.

Tipps

Hier nun Tipps, wie Entschlossenheit zu Erfolg für Sie selbst und auch für Ihre Kinder führen kann.
1. Seien Sie gut zu sich selbst und zu Ihrem Kind. Sie dürfen durchaus manchmal kritisch mit sich selbst sein, bleiben Sie aber immer wertschätzend und werten Sie nicht ab.
2. Pflegen Sie viele wertschätzende Beziehungen, die Sie anregen, ermutigen, befähigen und Sie stützen.
3. Entdecken Sie achtsam Ihre Leidenschaften und die Ihres Kindes und leben Sie sie angemessen.
4. Setzen Sie sich Ziele – wo wollen Sie hin? Machen Sie dies auch mit Ihrem Kind.
5. Beachten Sie dabei mögliche Hindernisse und erstellen Sie sich einen Plan. Spaß haben beim Ziele Ansteuern und die kleinen Erfolge spüren bringt Sie in den Flow und die Zeit vergeht wie im Flug.
6. Wenn ein Ziel erreicht ist, setzen Sie sich wieder neue Ziele. So bleiben Sie in Schwung.
7. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn etwas nicht gelingt. Bauen Sie sich eine Gedankenwelt des Wachstums auf. Wenn etwas nicht funktioniert, fügen Sie zu dem Satz „ich kann es nicht“ oder „es funktioniert nicht“ das Wort „noch“ hinzu. Sie können es noch nicht. Das gibt Ihnen Kraft und Sie können weiterhin hart dran arbeiten, bis sich der nächste kleine Erfolg einschleicht.

So werden Sie in guter Beziehung die nötigen spontanen guten Gedanken produzieren, die Sie auf der Straße der Leidenschaft und Beharrlichkeit für Ihren Erfolg halten.

Foto: Jorj Konstantinov

Der Experte

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das auch jetzt für Sie unter 0316/77 43 44 da ist. Die "Stark und Positiv – Gerade jetzt“-Hotline ist unter 0699 16030001 rund um die Uhr erreichbar.
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at

Foto: Jorj Konstantinov
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